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17.11.2025, 10:30
Chinas Luxusmarkt sendet nach einer längeren Schwächephase wieder positivere Signale. Mehrere Luxusmarken berichten von einer steigenden Nachfrage, auch wenn die Ausgaben chinesischer Touristen im Ausland verhalten bleiben. Doch es ist Vorsicht angebracht.
Prada-Finanzchef Andrea Bonini erklärte auf der JPMorgan Global Luxury and Brands Conference, man sei „vorsichtig optimistisch“. Die strukturellen Trends des Luxusmarktes seien auch in China weiterhin intakt. Dennoch rechnet Bonini erst ab 2026 mit einer Normalisierung.
Von Burberry bis Richemont
Die Erholung in China zieht sich durch die ganze Branche: Todd Khan, CEO der Tapestry-Marke Coach sprach von einem „fantastischen Quartal“, in dem das China-Geschäft um 20 Prozent gewachsen sei. Dieser positive Trend halte bereits seit mehreren Quartalen an. Coach stärkt zudem seine lokale Präsenz durch Designstudios vor Ort sowie Expansion in Städte wie Wuhan und bleibt weitgehend von US-Zöllen unberührt.
LVMH verzeichnete im dritten Quartal ein Wachstum von einem Prozent – der erste Quartalsanstieg in diesem Jahr. Analysten zufolge lieferte das chinesische Festland in diesem Zeitraum wieder positive Ergebnisse.
Der Brillenhersteller EssilorLuxottica berichtete von zweistelligen Zuwächsen in Nordamerika, Europa und Asien. Chinesische Konsumenten würden dabei nicht zu günstigeren Produkten wechseln, sondern vor allem auf Innovationen setzen.
Burberry konnte laut einer UBS-Analyse im zweiten Quartal ein Umsatzwachstum von drei Prozent in Großchina erzielen. Richemont berichtete, dass die Umsätze mit chinesischen Kunden „nahezu stabil“ geblieben seien, davor gab es zweistellige Rückgänge. Im asiatisch-pazifischen Raum erreichte der Konzern ein Wachstum von zehn Prozent.
Das große Aber
Trotz stabilerer Signale sehen Analysten noch keine echte Erholung. Chiara Battistini von JPMorgan warnt, es sei „verfrüht, von einer Trendwende zu sprechen“. Die jüngsten Verbesserungen basieren laut Battistini teils auf einer besonders einfachen Vergleichsbasis. Zudem fließen Ausgaben chinesischer Kunden derzeit verstärkt zurück nach Festlandchina, ohne dass eine breit getragene Beschleunigung zu erkennen wäre.
Gleichzeitig investieren Luxusmarken massiv in China: Laut WPIC liegen die Marketingausgaben mancher Unternehmen inzwischen bei über 40 Prozent des Umsatzes, um den wachsenden lokalen Wettbewerbsdruck abzufedern.
China sendet erste Anzeichen einer Erholung, dennoch sollten Anleger mit weiter volatilen Kursen rechnen. DER AKTIONÄR bleibt für seinen Depotwert LVMH bullish. Welche Luxustitel nun ebenfalls einen Blick wert sind, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe 47/25. Den Link zum E-Paper finden Sie hier.
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