Die Cartier-Mutter Richemont hat am Freitag starke Halbjahresahlen vorgelegt: Das Schmuckgeschäft boomt und der Luxuskonzern übertraf die Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich. Besonders das zweite Quartal überzeugte. Die Aktie zieht deutlich an – sehr zur Freude der AKTIONÄR-Leser.
Die Erlöse stiegen im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 10,6 Milliarden Euro, währungsbereinigt sogar um zehn Prozent. Besonders positiv entwickelte sich das zweite Quartal, in dem Richemont ein Umsatzplus von 14 Prozent erzielte.
Das Schmuckgeschäft boomte: Der Umsatz kletterte um neun Prozent auf knapp 7,8 Milliarden Euro, im zweiten Quartal beschleunigte sich das Wachstum in diesem Segment auf 17 Prozent. Trotz steigender Goldpreise und zusätzlicher US-Zölle erzielte die Sparte eine operative Marge von 32,8 Prozent. Der operative Gewinn kletterte um 21 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.
Der Uhrenbereich mit Marken wie IWC und Piaget tat sich im ersten Halbjahr etwas schwerer und verzeichnete einen Rückgang um sechs Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Doch auch hier gibt es Lichtblicke: Nach 18 schwierigen Monaten für die Branche drehte das Uhrengeschäft im zweiten Quartal wieder ins Plus und wuchs um drei Prozent.
Profitabler als gedacht
Der Betriebsgewinn stieg im Halbjahr um sieben Prozent auf 2,36 Milliarden Euro, die Marge legte leicht auf 22,2 Prozent zu. Insgesamt vervielfachte sich der Nettogewinn auf 1,81 Milliarden Euro, die Analysten hatten mit lediglich 1,72 Milliarden Euro gerechnet. Grund dafür ist vor allem der Wegfall der großen Wertberichtigung aus dem Vorjahr: 2024 hatte eine Abschreibung von 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit der ehemaligen Problemtochter Yoox Net-a-Porter (YNAP) das Ergebnis belastet.
Umsatz nach Regionen
Europa, USA und der Nahe Osten trugen kräftig zum Wachstum bei. Auch die lange schwächelnden Regionen China, Hongkong, Macau sowie Japan kehrten im zweiten Quartal auf den Wachstumspfad zurück. Die USA bleiben mit einem Umsatzanteil von rund 22 Prozent der wichtigste Einzelmarkt, weshalb die 39-Prozent-Zölle auf Schweizer Waren ein Risiko darstellen. Doch hier gibt es Hoffnung, mehr dazu lesen Sie in der Titelstory des aktuellen AKTIONÄR (Ausgabe 47/25).
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14.11.2025, 09:10