Aufatmen bei Richemont: Der Schweizer Luxusriese konnte die Anleger mit seinen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr beruhigen. Der Verkauf von YNAP belastete weniger als erwartet und das Schmuckgeschäft konnte deutlich zulegen. Die Aktie springt an.
Im vierten Quartal wuchs der Umsatz um sieben Prozent auf 5,17 Milliarden Euro und lag über den von Analystenerwartungen von 4,98 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr meldete Richemont einen Umsatzsprung von vier Prozent auf 21,4 Milliarden Euro (Prognose: 21,34 Milliarden Euro). Wachstumtreiber waren die Schmuckhäuser mit einem Zuwachs der Erlöse um acht Prozent. Dagegen mussten die Spezialuhrenhersteller einen Umsatzrückgang von 13 Prozent hinnehmen, insbesondere aufgrund der schwachen Nachfrage im asiatisch-pazifischen Raum (minus 13 Prozent). In allen anderen Regionen verzeichnete Richemont zweistellige Umsatzzuwächse: Europa (plus zehn Prozent), Amerika (plus 16 Prozent), Japan (plus 25 Prozent) sowie im Nahen Osten und Afrika (plus 15 Prozent).
YNAP belastet weniger
Die Belastung durch den Verkauf von YNAP belief sich auf 1,0 Milliarden Euro und fiel damit geringer aus als die ursprünglich angekündigten 1,3 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis belief sich auf 4,47 Milliarden Euro, was einem Rückgang von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die operative Marge fiel um 2,4 Prozent auf 20,9 Prozent, die Analysten hatten mit einem halben Prozentpunkt weniger gerechnet. Der Rückgang ist unter anderem auf gestiegene Produktions- und Verwaltungskosten sowie ungünstige Wechselkurse zurückzuführen.
Unter dem Strich verdiente Richemont mit 3,76 Milliarden Euro rund ein Prozent weniger als im Vorjahr. Einschließlich des Verkaufs von YNAP belief sich der Gewinn auf 2,75 Milliarden Euro – ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Richemont-Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Die besser als erwarteten Zahlen sollten sich aber positiv auf die Konkurrenz auswirken und als Signal für eine allmähliche Trendwende in der Luxusbranche gesehen werden. Top-Pick des AKTIONÄR ist Hermès.
16.05.2025, 09:15