Burberry hat im zweiten Quartal für eine kleine Überraschung gesorgt: Die Umsätze stiegen etwas stärker als erwartet und besonders in China zog das Geschäft wieder an. Nach einer längeren Schwächephase hat die britische Luxusmarke ihr Comeback gestartet. Die Aktie springt deutlich an.
Nach zwei Jahren Flaute ist der Umsatz in den Filialen erstmals wieder um zwei Prozent gewachsen. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Plus von einem Prozent gerechnet. In China wuchsen die Umsätze erstmals seit über einem Jahr wieder um drei Prozent. Laut Schulman sieht Burberry dort sogar ein zweistelliges Wachstum bei zurückkehrenden Kundinnen und Kunden. Offenbar greifen die neuen Marketingkampagnen, die chinesische Kundinnen und Kunden wieder stärker ansprechen.
In einer Telefonrunde mit Journalisten erklärte Schulman, die Marke habe sowohl neue Kundschaft gewonnen als auch frühere Fans zurückgeholt. Die Herbst/Winter-Kollektionen laufen laut ihm „sehr stark“, mit deutlich höheren Abverkaufsraten als im Vorjahr.
Der bereinigte operative Gewinn für die ersten sechs Monate bis Ende Spetember betrug 19 Millionen Pfund. Erwartet wurden lediglich 12 Millionen. Im Vorjahr hatte Burberry sogar noch 41 Millionen Pfund Verlust gemacht.
Wieder auf Kurs
Der Mann hinter der Wende ist CEO Joshua Schulman. Sein Fokus liegt wieder auf dem, was die Marke groß gemacht hat: Mäntel, Jacken, Schals und eine britische Eleganz. Gleichzeitig hat Schulman die Zusammenarbeit zwischen Kreativdirektion und den kommerziellen Teams enger verzahnt, nachdem Burberry sich in den letzten Jahren etwas zu sehr an Luxusplayern wie Dior oder Gucci orientieren wollte. Besonders bei Taschen und Schuhen ist der Wettbewerb knallhart. Ein Fünftel der Belegschaft musste zudem gehen.
Für Burberry wird das laufende Quartal entscheidend. Die Marke setzt dabei stark auf ihre neuen „Scarf Bars“ in den Stores, dabei handelt es sich um Präsentationsflächen für Cashmere-Schals zwischen 450 und 1.150 Dollar. Sie könnten ein Hit im Weihnachtsgeschäft werden – und gerade dieses Quartal ist entscheidend (DER AKTIONÄR berichtete).
An der Börse kommen die Zahlen gut an. Die Aktie ist seit Jahresbeginn um 28 Prozent gestiegen und ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Anleger setzen auf einen nachhaltigen Turnaround.
13.11.2025, 11:00