Was für ein mieser Mai – und damit ist ausnahmsweise nicht das Wetter, sondern die Lufthansa-Aktie gemeint. Denn die DAX-Titel haben über den kompletten Monat hinweg nahezu täglich neue Tiefs markiert. Nun steuert der Kurs der Kranich-Airline auf das bisherige 52-Wochen-Tief bei 17,04 Euro zu – auch befeuert von einer Meldung auf Brüssel.
Denn die EU will beim Klimaschutz auf das Gaspedal drücken. Laut geleakten Dokumenten der EU-Kommission soll deshalb Fliegen wieder deutlich teurer gemacht werden. Demnach wird darüber debattiert, eine zusätzliche Steuer von 330 Euro je 1.000 Liter Kerosin einzuführen.
Laut den Prognosen der Kommission dürfte dies zu einem Anstieg der Flugpreise um durchschnittlich zehn Prozent führen. Die Zahl der Flugpassagiere könnte sich dadurch um elf Prozent auf 613 Millionen verringern.
Nachdem der CO2-Ausstoß des europäischen Flugverkehrs in den vergangenen Jahren stets gewachsen ist (siehe Grafik), könnte er durch diese Maßnahmen womöglich erstmals seit langer Zeit wieder sinken.
Aktie weiter unter Druck
Diese Pläne sind natürlich eine weitere Erklärung für die äußerst schwache Performance von Airline-Aktien wie eben der Lufthansa. Angesichts des angeschlagenen Charts sollten nicht investierte Anleger trotz der enorm günstigen Bewertung (2019er-KGV von 4, KBV von 0,7) weiterhin an der Seitenlinie verharren.
Wer die Papiere bereits im Depot hat, sollte den Stoppkurs bei 16,80 Euro nach wie vor im Auge behalten.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.