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Foto: Deutsche Lufthansa
28.05.2020 Thorsten Küfner

Lufthansa nach spektakulärer Kehrtwende: Wie sollten Anleger jetzt handeln?

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Deutsche Lufthansa

Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen dem von der Bundesregierung eingesetzten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) und der Lufthansa konnte jüngst endlich eine Einigung erzielt werden. Jetzt funkt der Aufsichtsrat der Airline dazwischen, da er durch die möglichen (also noch nicht sicheren) Wettbewerbsauflagen der EU-Kommission große Nachteile für die Lufthansa befürchtet. 

Allerdings haben die Aufseher im Rahmen ihrer Pressemitteilung betont, dass die Hilfen durch den WSF die einzig gangbare Alternative bleiben. Das Schreckensgespenst vieler Aktionäre (sowie Mitarbeiter und Gläubiger), eine Insolvenz in Eigenregie, sollte damit vom Tisch sein. 

Die Lufthansa-Führung müsste sich nun entscheiden: Will man vom Staat hauptsächlich nur Kredite bekommen, um möglichst wenig Auflagen aus Brüssel zu erhalten? Dann würden sich jedoch die Bilanzkennziffern durch die anhaltend hohen Verluste der kommenden Wochen und Monate (zur Erinnerung: aktuell verliert die Lufthansa jede Stunde rund eine Million Euro) weiter verschlechtern. Früher oder später muss der DAX-Konzern allerdings wohl auch seine Eigenkapitalbasis wieder stärken. Ohne Staatshilfen dürfte es allerdings äußerst schwierig werden, Eigenkapital in Höhe von fast fünf Milliarden Euro einzusammeln (wie es der Deal mit dem WSF eigentlich vorsieht), wenn sich die aktuelle Marktkapitalisierung auf lediglich auf 4,4 Milliarden Euro beläuft. 

Womöglich pokert man bei der Lufthansa auch darauf, dass die Bundesregierung bei der EU möglichst geringe Auflagen durchsetzt, sodass nur wenig Start- und Landerechte in Frankfurt und München verloren gehen. Die Unsicherheit bleibt jedenfalls groß. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Nichts mögen Börsianer so wenig wie Unsicherheit. Und bei keinem anderen DAX-Konzern ist die Ungewissheit darüber, wie es in naher und ferner Zukunft weitergeht, derzeit so groß wie bei der Lufthansa. Anleger sollten daher die Kurskapriolen nach wie vor nur von der Seitenlinie aus verfolgen.

Foto: Deutsche Lufthansa

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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