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15.08.2025, 07:49
Am Donnerstag war es dann auch bei Lanxess so weit: Der MDAX-Konzern hat wie zuvor bereits etwa BASF oder Covestro die Gesamtjahresprognose gekappt. Demnach rechnet Lanxess für 2025 nur noch mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 520 bis 580 Millionen Euro. Zuvor hatte das Management ein Ergebnis zwischen 600 und 650 Millionen Euro angepeilt.
CEO Matthias Zachert erklärte: "Das konjunkturelle Umfeld hat sich in den vergangenen Monaten nochmal deutlich eingetrübt. Zusätzlich sorgen die anhaltenden Zolldiskussionen mit den USA für hohe Unsicherheit in den Märkten und erschweren die Lage für die europäische Chemieindustrie."
Für JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi kommt dieser Schritt nicht überraschend, er fällt aber etwas deutlicher aus als er erwartet hatte. Die mittlere Analystenschätzung für den operativen Gewinn im Gesamtjahr lag eher am oberen Ende der neuen Spanne.
Die Hoffnung bei Lanxess ruht nun auf dem kommenden Jahr. Zachert sieht mittlerweile Gründe für eine Zuversicht. Es werde zwar noch etwas dauern, bis angestoßene Konjunkturprogramme auf die Auftragsentwicklung durchschlagen, aber es gehe allmählich in die richtige Richtung. Positive Effekte würden ab 2026 erwartet, denn Kunden des Spezialchemieherstellers dürften sich zum Ende des laufenden Jahres hin so langsam auf eine Belebung ihrer Geschäfte vorbereiten. Hilfreich wäre laut Lanxess zudem Klarheit beim Thema US-Zölle, denn das Vorgehen der US-Regierung in den vergangenen Monaten hatte viele Unternehmen und Konsumenten stark verunsichert.
Indes hat das Analysehaus Warburg Research Lanxess erneut mit "Buy" eingestuft. Das Kursziel wurde mit 30 Euro bestätigt. Der Chemiekonzern restrukturiere weiter mit der Schließung von Standorten, erklärte Analyst Oliver Schwarz.
Es bleibt dabei: Ein Einstieg bei Lanxess drängt sich angesichts der aktuellen Gemengelage sowie des etwas angeschlagenen Charts vorerst nicht auf. Wer bei dem historisch betrachtet günstig bewerteten MDAX-Titel bereits investiert ist, beachtet weiterhin den Stopp bei 19,50 Euro.
Enthält Material von dpa-AFX
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