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06.03.2024 Andreas Deutsch

KOMMENTAR Feier ohne Bayer – kapieren die’s nicht?

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Bayer

Krise bei Bayer? Die Bilder vom Capital Markets Day in London machen nicht den Eindruck. Da sieht man CEO Bill Anderson neben seinen Kollegen chillig auf Barhockern sitzend, während er auf kritische Fragen verstörende Antworten gibt. Viele Anleger haben die Hoffnung aufgegeben, dass Anderson der Richtige ist.

Seit 125 Jahre gibt es Aspirin – Bayer-Aktionäre werden heilfroh sein, denn von einem Blick in ihr Depot bekommen sie Kopfschmerzen. In dieser Woche fiel die Aktie auf den tiefsten Stand seit Sommer 2005. Der DAX hat seitdem 280 Prozent zugelegt.

Seit dem Amtsantritt von Bill Anderson im Juni ist der Aktienkurs um 50 Prozent eingebrochen. Die Enttäuschung der Börse ist riesig, sollte der Ex-Roche-Manager Bayer nach dem Baumann-Desaster doch endlich wieder eine Vision geben. Vision heißt im Fall Bayer: Aufspaltung.

Die kommt vielleicht in zwei oder drei Jahren, aber „nicht jetzt“, so Anderson in London. Das klingt, als habe Bayer einige Alternativen, um wieder fit zu werden. Den Personalabbau alleine kann der CEO nicht meinen – das ist viel zu wenig und bestimmt keine Vision.

Es hat den Anschein, dass Bayers Mächtige den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt haben. Während Novo Nordisk und Eli Lilly mit Anti-Fett-Medikamenten hohe Gewinne einfahren und an der Börse immer wertvoller werden, gibt es bei Bayer praktisch kein Wachstum mehr – dafür aber 34 Milliarden Euro Schulden und jede Menge Klagen wegen Monsanto.

Chef-Aufsichtsrat Norbert Winkeljohann hat vor ein paar Wochen im Handelsblatt lang und breit erklärt, was alles schief läuft in Deutschland. Im Fall Bayer wurde er aber schmallippig. Seine Vision? Biologie, Chemie, Daten, Künstliche Intelligenz würden zusammenwachsen, hier entstünden viele Innovationen für eine wachsende Weltbevölkerung – „und hier ist Bayer jetzt absolut führend“.

Der Börse ist das zu weit weg.

Hinweis auf Interessenkonflikte: 

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.

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