Das Abkommen zwischen der US-Regierung und dem Pharmakonzern Pfizer sorgt heute für positive Stimmung in der Branche. Nachdem Pfizer und Merck & Co am Dienstag bereits in den USA die Top-Gewinner im S&P 500 beziehungsweise Dow Jones waren, ziehen heute die europäischen Titel mit starken Zugewinnen nach.
Analyst Richard Vosser von JPMorgan sieht die Vereinbarung über günstigere Preise im staatlichen Gesundheitsprogramm Medicaid als Signal, dass die Unternehmen mit den Reformplänen von Präsident Donald Trump umgehen können.
Trump kündigte zudem weitere Absprachen mit anderen Konzernen an. Laut Evan Seigerman von BMO Capital Markets könnte der Schritt von Pfizer den Wettbewerbern einen Weg aufzeigen, durch deutliche Preisnachlässe strengere Maßnahmen zu vermeiden. Auffällig sei außerdem, dass Pfizer in der Mitteilung keine Änderungen an den Finanzzielen oder am Ausblick erwähnte, wie ein weiterer Analyst betonte.
Die Aktien von Pfizer sprangen nach Bekanntgabe der Einigung am Dienstag um 6,8 Prozent nach oben. Im Gegenzug für die Preisnachlässe bei Medicaid entfallen für den Konzern die neuen Branchenzölle in den USA für drei Jahre. Auch die Titel von Merck & Co profitierten mit einem Plus von 6,8 Prozent.
Der europäische Sektorindex setzte die Erholung am Mittwochvormittag mit einem Anstieg um 3,1 Prozent fort und machte die Verluste aus dem September vollständig wett.
Im DAX führen die Aktien der Merck KGaA mit einem Aufschlag von 6,1 Prozent die Gewinnerliste an. Bayer legt um 1,4 Prozent zu. Im MDAX ist Sartorius mit einem Kursgewinn von 8,1 Prozent der größte Gewinner. Auch im EuroStoxx 50 zeigen sich kräftige Kursbewegungen: Sanofi zählt mit einem Zuwachs von 4,1 Prozent zu den Spitzenreitern, während im Stoxx 50 die Schwergewichte Roche und Novartis ebenso vorne liegen wie GSK aus Großbritannien und Novo Nordisk aus Dänemark. Auch Astrazeneca kann mit plus 6,2 Prozent kräftig zulegen.
Aus der Branche befinden sich derzeit aus Europa Astrazeneca und Novartis auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. In den USA erscheint Merck & Co interessant. Wichtig ist hier, dass der baldige Sprung über die 200-Tage-Linie gelingt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.
01.10.2025, 12:26