Die US-Regierung hat am Dienstag eine Vereinbarung mit dem Pharmakonzern Pfizer über günstigere Arzneimittel bekanntgegeben. Laut Trump werden Medikamente von Pfizer künftig zu reduzierten Preisen im staatlichen Gesundheitsprogramm Medicaid angeboten. Die Aktie von Pfizer reagierte am Dienstag mit einem deutlichen Kurssprung. Auch andere Pharma-Aktien konnten profitieren.
Das Weiße Haus hat am Dienstag den Start einer Direktvertriebs-Website namens TrumpRx angekündigt, über die Pfizer vier seiner verschreibungspflichtigen Medikamente – darunter das Blockbuster-Arzneimittel gegen Arthritis Xeljanz – mit einem hohen Rabatt verkaufen wird. Neben Xeljanz, das mit einem Preisnachlass von 40 Prozent erhältlich sein wird, hat Pfizer zugestimmt, Preisnachlässe für das Dermatitis-Medikament Eucrisa, die Osteoporose-Therapie Duavee und die Migräne-Therapie Zavzpret anzubieten. Die Medikamente werden über Medicaid für Barzahler verfügbar sein.
Die Pläne der Regierung sehen vor, die Medikamentenpreise in den Vereinigten Staaten an die niedrigsten Tarife zu koppeln, die in anderen Industrienationen verlangt werden. Trump hatte im Sommer 17 große Pharmakonzerne aufgefordert, ihre Preise entsprechend zu senken. Er setzte eine Frist bis Ende September und drohte gleichzeitig mit Strafzöllen.
Mit der jüngsten Einigung entgeht Pfizer nun derartigen Strafzöllen. Der Deal sichert dem Konzern eine dreijährige Zoll-Schonfrist. Pfizer kündigte außerdem an, Investitionen von mehr als 70 Milliarden Dollar in Forschung, Entwicklung und Produktion in den USA tätigen zu wollen. „Wir haben nun die Sicherheit und Stabilität, die wir auf zwei entscheidenden Fronten – Zölle und Preise – benötigen, welche die Bewertungen der Branche auf historische Tiefststände gedrückt haben“, sagte Pfizer-Chef Albert Bourla.
Präsident Donald Trump kündigte an, dass ähnliche Abmachungen mit weiteren Unternehmen der Branche folgen sollen. Die Aktie von Pfizer reagierte am Dienstag mit einem Kurssprung von 6,8 Prozent auf den Deal und war damit der stärkste Wert des Tages im S&P 500. Auch Merck & Co konnte profitieren und war mit einem Plus von ebenfalls 6,8 Prozent Top-Gewinner im Dow Jones.
Angesichts der hohen Bruttogewinnmarge und des starken Cashflows dürften die Auswirkungen bei Pfizer überschaubar bleiben. Insgesamt wird der Deal am Markt als Entspannung für den Sektor bewertet. Charttechnisch ist der Aktie von Pfizer nun der Sprung über die 200-Tage-Linie gelungen. Wichtig wäre nun, dass nun auch das Augusthoch bei 26,11 Dollar geknackt werden kann.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.
01.10.2025, 07:17