Fünf Jahre nach dem Brexit nähern sich Großbritannien und die EU wieder an. Zum Wochenstart haben sich beide Parteien laut der britischen Regierung auf eine engere Zusammenarbeit geeinigt. Im Fokus stehen dabei Bereiche wie Verteidigung, Sicherheit und Energie geben. DER AKTIONÄR verrät potenzielle Gewinner.
Im Verteidigungssektor rücken drei AKTIONÄR-Empfehlungen BAE Systems, Leonardo (die Italiener sind ein wichtiger Lieferant der Royal Airforce und erzielen im Vereinigten Königreich einen Jahresumsatz von rund 2,5 Milliarden Pfund) und Airbus in den Fokus.
BAE Systems und Rolls-Royce dürften sich neue Großaufträge durch das geplante 150 Milliarden Euro schwere EU-Rüstungsbudget sichern und gleichzeitig von neuen EU-Verteidigungsprojekten profitieren. Leonardo verdient an der engeren Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU, was den Auftragsbestand deutlich erhöhen könnte. Airbus bringt seine internationale Expertise ein und wird bei grenzübergreifenden Projekten eine Schlüsselrolle spielen. Doch auch das französische Verteidigungs- und Sicherheitsunternehmen Thales, sollte durch die erhöhten Kooperationsmöglichkeiten die B2B-Geschäfte verbessern.
Neben dem Militärbereich gewinnen auch Unternehmen aus Luftfahrt und Energie an Bedeutung. Rolls-Royce (jüngst Turbo der Woche) profitiert somit doppelt: Zum einen durch den Verteidigungspakt, zum anderen durch potenzielle Energieprojekte, die durch die neue Zusammenarbeit entstehen könnten. Ørsted ist als norwegischer Spezialist für erneuerbare Energien ist zudem ein klarer Profiteur der Kooperationen bei Offshore-Windprojekten in der Nordsee.
Auch die Konsumgüterbranche wird vom Abbau der Handelsbarrieren spürbar profitieren. Unilever (AKTIONÄR-Empfehlung), aber auch Nestlé, kann durch den vereinfachten Handel mit Lebensmitteln und Pflegeprodukten schneller und günstiger liefern. Für Diageo (mehr dazu hier) bedeutet der erleichterte Export von Spirituosen in den EU-Markt einen klaren Margen-Boost.
Der neue Deal kann diese Titel zukünftig beflügeln. Dabei gilt: BAE Systems, Unilever, Diageo, Airbus und Leonardo bleiben ein Kauf.
Für Anleger, die risikominimiert anlegen, aber dennoch vom EU-UK-Deal profitieren möchten, setzen auf folgende AKTIONÄR-Indizes: Energiewende-Index (Ørsted), Weltraum-Index (Airbus und Thales), Aktien für immer- und European Champions-Index (Nestlé). Besonders interessant ist jedoch der European-Defence-Index (BAE Systems, Rolls-Royce, Leonardo und Thales), dieser sollte mit am stärksten vom Deal profitieren.
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