Gold: „Nicht jetzt!“

Gold: „Nicht jetzt!“
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Markus Bußler 19.06.2019 Markus Bußler

Der Goldpreis konnte gestern erneut zulegen und nähert sich wieder dem Jahreshoch bei 1.360 Dollar. Doch wenn es nach Brian Belski, oberster Investmentchef bei de Bank of Montreal (BMO), gibt es für Anleger keinen Grund, aktuell in Gold zu investieren. „Für Gold und Minenunternehmen wir die Zeit kommen, in der sie strahlen. Aber Investoren sollten nicht damit rechnen, dass diese Zeit jetzt ist“, sagt er laut dem Internetportal kitco.com.

Seiner Ansicht nach sind die Ängste vor einer Rezession übertrieben. Nur weil es seit dem Jahr 2009 keine Rezession mehr gegeben habe, heiße das nicht, dass jetzt eine aufziehe. „Unserer Ansicht nach sind sowohl der kanadische Aktienmarkt als auch die kanadische Wirtschaft in guter Verfassung“, sagt er. Das gleiche gelte auch für den Aktienmarkt und die Wirtschaft in den USA. Angesichts des festen Dollars gebe es keinen Grund, Gold aktuell im Depot überzugewichten.

Dollar ist aber bereits stark

Das Problem bei dieser Argumentation: Der Dollar ist schon stark und Gold ist dennoch gestiegen in den vergangenen Tagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Dollar in den kommenden Wochen und Monaten eher nach unten tendiert ist angesichts der entweichenden Zinsanhebungsfantasie in den USA groß. Das wiederum dürfte dem Goldpreis in die Karten spielen. Zudem ist nicht ganz ersichtlich, woher Belski die Annahme nimmt, Gold würde eine Rezession benötigen, um zu steigen. Die letzte große Goldhausse ab der Jahrtausendwende geschah in einem Umfeld in dem sowohl die Wirtschaft als auch der Aktienmarkt gewachsen beziehungsweise gestiegen sind. Sicherlich gab es 2008/09 auf dem Aktienmarkt einen Rücksetzer durch die Lehman-Pleite, doch auch danach sind die Aktien gemeinsam mit Gold gestiegen – bevor sich 2011 die Wege getrennt haben. Eine wie auch immer geartete Korrelation dabei auszumachen, ist schlicht und ergreifend nicht möglich.

DER AKTIONÄR rät weiterhin, die Sache pragmatisch zu sehen: Gelingt es Gold, den hartnäckigen Widerstand bei 1.375 Dollar aus dem Markt zu nehmen, dann dürfte dies wieder frisches Kapital anlocken und die Rallye beflügeln. Ob es zu einer Rezession in den USA kommt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt Papier.

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