Die Aktie von BP präsentiert sich in einem zuletzt etwas rauer gewordenen Börsenumfeld relativ robust. Allerdings könnten die schwächelnden Preise für Öl und Gas das Konzernergebnis des britischen Energieriesen allmählich belasten. So fallen heute erneut die Preise für Brent- und WTI-Öl. Der Grund sind steigende US-Ölreserven.
Laut API legten die Lagerbestände zuletzt um 4,4 Millionen Barrel zu. Am Nachmittag folgen die offiziellen Regierungsdaten. Zusätzlich richtet sich der Blick der Marktteilnehmer auf die bevorstehenden US-Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil. Einige asiatische Kunden haben offenbar bereits den Kauf russischen Erdöls reduziert. Hier dürfte es spannend werden, was in den kommenden Wochen und Monaten diesbezüglich geschieht.
Darüber hinaus verharren auch die Gaspreise trotz vergleichsweise niedriger Speicherstände in Deutschland nahe an ihren Jahrestiefs. Der wichtige TTF-Kontrakt wurde am Mittwoch zeitweise für 30,91 Euro je Megawattstunde gehandelt und lag damit nur unwesentlich über dem August-Tief. Zur Mittagszeit zog der Preis leicht auf 31,13 Euro an. Trotz der zuletzt gesunkenen Füllstände kostet Erdgas in Europa rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr.
Auslöser des jüngsten Rückgangs sind Wetterprognosen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage, die für die kommende Woche mildere Temperaturen in Nordwest- und Mitteleuropa erwarten lassen. Zuvor hatte die kältere Witterung die Nachfrage angekurbelt und zu verstärkten Entnahmen aus den Speichern geführt. Deutschlands Gasspeicher waren Mitte November zu gut 74 Prozent gefüllt, europäische Speicher zu rund 82 Prozent – Tendenz seit zwei Wochen rückläufig.
Für den AKTIONÄR bleiben langfristig betrachtet ganz klar die Anteilscheine der breiter aufgestellten und weniger kurzsichtig agierenden Konkurrenten wie TotalEnergies, Shell oder Repsol weiterhin die bessere Wahl als BP. Die Aktie der Briten ist aber nach wie vor eine solide Halteposition (Stoppkurs: 4,10 Euro).
19.11.2025, 13:15