Volkswagen, Daimler und mittlerweile BMW machen beim Bau ihrer Autos gerade eine Vollbremsung. Elon Musk hatte sich lange gewehrt – doch jetzt muss auch der US-Elektroautobauer auf die neue Lage reagieren und seine Produktion Kalifornien wochenlang schließen. Grund: Die Behörden verhängten für die ganze Region am Dienstag eine dreiwöchige Ausgangssperre.
Und für Tesla gibt es keine Ausnahme: „Tesla ist nach der Gesundheitsanweisung des Alameda Counties kein wesentliches Geschäft“, zitieren Medien den Sprecher des Sheriffs.
Die Tesla-Fabrik in Fremont hat mehr als 10.000 Beschäftigte und fährt gerade die Produktion des Model Y hoch. Wie berichtet, wurde das erste Model Y gerade erst an einen Kunden übergeben – viele andere Besteller müssen sich nun wohl gedulden.
Diese Einschränkung nimmt Elon Musk besonders zähneknirschend hin. Bereits am 6. März hatte er geschrieben, die Panik rund um dem Coronavirus sei dumm. Gestern verlinkte er auf einen Artikel, wonach die Panik vor dem Virus gefährlicher sei als die Krankheit selbst. Demnach vergesse man in diesen Tagen, sich mit ähnlicher Kraft anderen Krankheiten zu widmen.
That said, danger of panic still far exceeds danger of corona imo. If we over-allocate medical resources to corona, it will come at expense of treating other illnesses. Track graph at bottom of this page: https://t.co/7nWKjiZyFn
— Elon Musk (@elonmusk) March 17, 2020
In Livetickern lesen wir von fast 400 Menschen, die in Italien pro Tag an den Folgen des Coronavirus sterben. Bei uns sind es bisher insgesamt 27 Opfer – doch es werden mehr. Zum Vergleich: In Deutschland sterben bereits ohne Pandemie jeden Tag 1.000 Menschen an Herz- und Kreislauferkrankungen und im Schnitt 200 an Atemwegserkrankungen. Doch das Coronavirus macht aktuell besonders viel Angst: Es ist neu und niemand kann genau sagen, wie viele es noch trifft.
Wie berichtet, hat Tesla-Analyst Adam Jones von Morgan Stanley wegen der Corona-Krise die Absatzschätzung für 2020 von 500.000 Tesla-Elektroautos auf 452.000 reduziert. Das Kursziel beträgt 480 Dollar. Tesla-Bär Gordon Johnson fürchtet, dass wegen des günstigeren Sprits und der Kreditklemme „nicht mehr viele“ Menschen ein neues Elektroauto kaufen.
Wie im Gesamtmarkt ist auch bei der Tesla-Aktie eine Erholungsrallye überfällig. Doch Schnäppchenjäger sollten sich bewusst sein: Günstig im klassischen Bewertungssinne ist Tesla auch jetzt nicht – insbesondere angesichts der jüngsten Corona-Vollbremsung.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.