Die Aktie des Videospielhändlers GameStop ist am gestrigen Dienstag nachbörslich unter Druck geraten. Das Unternehmen legte gemischte Zahlen für das erste Quartal vor: Während sich das Tagesgeschäft deutlich verbesserte, ging der Umsatz zurück. Die Anleger zeigten sich zunächst wenig begeistert.
Für das erste Quartal meldete der neue Bitcoin-Investor GameStop einen Umsatz von 732,4 Millionen Dollar. Damit verfehlte das Unternehmen die Analystenschätzungen von 754,2 Millionen Dollar und lag um 17 Prozent unter dem Vorjahreswert von 881,8 Millionen Dollar. Als Grund hierfür nannten Marktbeobachter von IG anhaltende Herausforderungen im physischen Spieleverkauf.
Doch es gab auch Lichtblicke: GameStop konnte einen Nettogewinn von 44,8 Millionen Dollar ausweisen, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Nettoverlust von 32,3 Millionen Dollar zu Buche stand. Auch die operativen Verluste konnten deutlich reduziert werden und beliefen sich auf 10,8 Millionen Dollar, verglichen mit einem operativen Verlust von 50,6 Millionen Dollar im ersten Quartal des Vorjahres.
Aktie gibt nachbörslich nach
Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten: Die GameStop-Aktie fiel im nachbörslichen Handel am Dienstag um über 3,5 Prozent auf knapp über 29 Dollar. Am heutigen Mittwoch steht die Aktie vorbörsliche sogar ganze 4,3 Prozent tiefer.
Milliardenschwere Cash-Reserven – Raum für mehr Bitcoin?
Ein besonders interessanter Aspekt der Bilanz: GameStop sitzt auf einem gewaltigen Berg an liquiden Mitteln. Das Unternehmen gab an, über Barmittel, Barmitteläquivalente und marktgängige Wertpapiere in Höhe von 6,4 Milliarden Dollar zu verfügen. Das ist ein massiver Anstieg gegenüber der einen Milliarde Dollar vor einem Jahr. Diese prall gefüllte Kriegskasse könnte dem Unternehmen durchaus ermöglichen, weitere Bitcoin-Käufe zu tätigen und seine neue Strategie auszubauen.
Der Einstieg in den Kryptomarkt erfolgte erst kürzlich: Am 28. Mai gab GameStop bekannt, als eines der wachsenden Zahl von börsennotierten Unternehmen in Bitcoin investiert zu haben. Die erste Tranche umfasste 4.710 BTC, die zum Zeitpunkt des Kaufs einen Wert von rund 513 Millionen Dollar hatten. Finanziert wurde dieser Schritt laut Unternehmensangaben durch Fremdkapital, wofür damals ein Angebot für Wandelanleihen im Wert von 1,3 Milliarden Dollar aufgelegt wurde.
Die Zahlen von GameStop zeigen ein gemischtes Bild. Die operative Verbesserung ist positiv zu werten, der Umsatzrückgang im Kerngeschäft bereitet jedoch Sorgen. Anleger bleiben bei der Meme-Aktie daher weiter an der Seitenlinie.