Der DAX gibt heute deutlich nach. Gegen Mittag geht es mehr als ein Prozent nach unten. Besonders unter Druck steht heute die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC). Sie ist mit einem Minus von fast fünf Prozent derzeit der mit Abstand größte Verlierer im deutschen Leitindex vor den Papieren der Commerzbank und der Deutschen Telekom.
Heute findet der Kapitalmarkttag von FMC statt. Zwar sorgte die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms kurzzeitig für Kursstabilität, doch die in Aussicht gestellten Mittelfristziele sorgten rasch für einen Dämpfer. Das Unternehmen stellte bis 2030 eine operative Marge im mittleren Zehner-Prozent-Bereich in Aussicht. Analyst James Vane-Tempest von Jefferies bewertete dies als im Rahmen der Markterwartung von rund 12 Prozent. Allerdings kritisierte er das Fehlen eines konkreten Umsatzziels – ein Punkt, den auch andere Marktbeobachter thematisierten.
David Adlington von JPMorgan zeigte sich bereits Anfang Juni skeptisch in Bezug auf die Umsatzentwicklung, die seiner Meinung nach schon länger ins Stocken geraten sei. Neben Corona hätten auch andere Faktoren das Wachstum gebremst. Ohne zusätzliches Volumen sei FMC gezwungen, den Gewinn über Einsparungen zu steigern. Solche Maßnahmen seien allerdings aber begrenzt. FMC verlängert nun sein Sparprogramm bis 2027. Ziel ist eine Gesamtersparnis von 1,05 Milliarden Euro – 300 Millionen mehr als zuvor geplant.
Der angekündigte Aktienrückkauf soll 2025 starten und bis zu eine Milliarde Euro umfassen, aufgeteilt in mehrere Tranchen über zwei Jahre.
Die Aktie von FMC verliert rund fünf Prozent und ist damit das Schlusslicht im DAX. Im Zuge der heutigen Korrektur ist das Papier auch wieder unter die 38- und 50-Tage-Linien zurückgefallen. Das Papier ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. DER AKTIONÄR favorisiert weiter Fresenius.