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22.12.2018 Markus Bußler

Endeavour Mining: Darum ist diese Gold-Aktie ein Kauf

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Endeavour Mining

Es kracht hinter den Kulissen. Obwohl sich der Goldpreis in den vergangenen Wochen leicht erholen konnte, ist auf dem Markt für Goldproduzenten und Explorationsunternehmen nichts von Ruhe zu spüren. Im Gegenteil. Bei vielen kleinen Explorern sind in den vergangenen Wochen die Finanzierungen gescheitert. Die Zahl der Zombieunternehmen nimmt zu. Dazu wurden einige Goldminenfonds liquidiert – Aktien strömten auf den Markt, fanden kaum Käufer und sorgten für fallende Kurse. Die Fondsgesellschaft Vanguard strukturiert einen ihrer großen Fonds um – weniger Gold- und Silberminen, mehr Versorger und Telekommunikation. Das sorgt für noch mehr Druck bei den Goldminen-Aktien, die in dem Fonds vertreten sind. Mutigen, smarten Anlegern eröffnet sich hier eine antizyklische Chance. Schließlich geraten auch Unternehmen unter Druck, bei denen es operativ gut läuft. Eines davon: Endeavour Mining.

Natürlich macht es wenig Sinn, eine Aktie nur zu kaufen, weil sie aufgrund von Fondsverkäufen unter Druck steht. Es sollten vorher immer ein paar Fragen geklärt werden, damit es bei dem vermeintlichen Schnäppchen nicht doch zu bösen Überraschungen kommt:

Œ Kämpft das Unternehmen operativ mit Schwierigkeiten?

Das dritte Quartal hat für alle in Westafrika tätigen Goldproduzenten eine Herausforderung dargestellt. Der Grund: Die Regenzeit war ungewöhnlich heftig gewesen. Doch Endeavour hat mit seinen Minen in Burkina Faso, Mali und der Elfenbeinküste dieses Problem gut bewältigt. Die Produktion lag bei 139.000 Unzen. Damit ist Endeavour auf Kurs, das obere Ende der eigenen Prognose von 555.000 bis 590.000 Unzen für das Gesamtjahr zu erreichen. Die wichtigen Gesamtkosten lagen zwar im dritten Quartal bei 820 Dollar je Unze und damit eher im oberen Bereich. Doch das war auch so erwartet worden. Auf Sicht des Gesamtjahres rechnet Endeavour damit, das untere Ende der Prognose von 760 bis 810 Dollar zu erreichen. Operativ läuft damit alles nach Plan.

 

 Gibt es Probleme bei einzelnen Minen?

Der Markt war anfangs skeptisch mit Blick auf die neue Houndé-Mine in Burkina Faso. Der Grund: Die Beschaffenheit des Erzes wechselte im Lauf des Jahres. Und so etwas kann durchaus zu Problemen führen. Doch nach neun Monaten hat Houndé bereits 201.000 Unzen produziert. Es dürfte damit kein Problem mehr darstellen, die angepeilten 250.000 bis 260.000 Unzen zu erreichen. Endeavour sollte auch hier die Prognose erfüllen und dem Markt zeigen, dass die Bedenken unangebracht gewesen sind.

 

Ž Stehen 2019 Schwierigkeiten bevor, die jetzt eingepreist werden?

Die Produktion wird im kommenden Jahr leicht fallen. Das ist natürlich etwas, das kein Investor gerne sieht. Allerdings hat es bei En­deavour Gründe, die wiederum im Interesse der Investoren sind. Die Tabakoto-Mine wird verkauft. Die Mine hat rund 115.000 bis 120.000 Unzen zur Gesamtproduktion beigetragen. Die Kosten allerdings liegen allerdings bei 1.200 bis 1.250 Dollar je Unze – und damit deutlich über dem Konzernschnitt. Bei einem augenblicklichen Goldpreis von rund 1.240 Dollar verdient die Mine kein Geld. Sprich: Der Verkauf wird zwar die reine Produktion etwas belasten, der Profitabilität aber guttun.

 

 Ist der Konzern für die Zukunft gerüstet?

Bei den meisten Goldproduzenten ist die Pipeline an neuen Projekten leer. Nicht so bei Endeavour Mining. Aktuell hat Endeavour zwei Projekte in der Pipeline. Die Ity-Mine in der Elfenbeinküste ist bereits in Produktion, steuert aber aktuell nur 60.000 bis 65.000 Unzen zur Produktion bei. Die Mine wird gerade ausgebaut. Der Ausbau soll im zweiten Quartal fertiggestellt werden. Anschließend soll Ity rund 235.000 Unzen pro Jahr beisteuern. Das zweite Projekt hört auf den Namen Kalana. Das Projekt hat sich Endeavour durch die Übernahme von Avnel gesichert. Sobald Ity fertig ausgebaut ist, wird sich der Fokus auf Kalana richten. Die Produktion von Endeavour dürfte so auf Sicht der kommenden Jahre Richtung 900.000 Unzen wachsen.

 

 Haben die Analysten etwas auszusetzen?

Analysten beeinflussen mit ihrer Einschätzung häufig – zumindest kurzfristig – den Kurs. Deshalb sollten Anleger zumindest einen kurzen Blick auf Analystenratings werfen. Elf Analysten sehen die Aktie die Aktie als Kauf, einer stuft das Papier mit „Neutral“ ein und es gibt keinen Analysten, der aktuell dazu rät, die Aktie zu verkaufen. Im Gegenteil: Erst vor wenigen Tagen hat sich die Berenberg Bank mit einer Einschätzung zu Wort gemeldet und die Aktie als „Highest Conviction Long-Term-Call“ eingestuft. Dabei lobten die Experten das „hohe Wachstum, das in dem Sektor einmalig ist“. Die Analysten sehen einen Anstieg des Free Cash Flow auf Jahresbasis von 45 Prozent. Daher raten sie, die Aktie langfristig zu kaufen.

 

Turnaround geglückt

Endeavour Mining hat sich in den vergangenen Jahren deutlich in die richtige Richtung entwickelt. Produzierte der Konzern im Jahr 2013 noch 317.000 Unzen zu 1.317 Dollar je Unze, ist man mittlerweile auf Kurs, zu einem Produzenten mit 900.000 Unzen zu Kosten von weniger als 800 Dollar je Unze zu werden. Aktuell lasten vor allem Fondsverkäufe auf der Aktie. Da niemand mit Sicherheit sagen kann, wie lange diese anhalten, kaufen mutige Anleger eine halbe Position, halten sich aber die Möglichkeit offen, noch einmal nachzulegen, sollte die Aktie noch weiter zurücksetzen. Mit einem KGV von lediglich 11 für 2019 und 7 für 2020 ist das Papier aktuell ein Schnäppchen.

 

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