Die Tesla-Aktien stiegen im Juli um rund 30 Prozent. Der Titel kletterte dank eines guten Gesamtmarkts, eines ausgewiesenen Quartalsgewinns im vierten Quartal und positiver Analystenstimmen (Oppenheim und Wedbush). Dazu zieht der weltgrößte Hersteller von Elektroautos mit Überschall-Geschwindigkeit eine Giga-Factory nach der anderen hoch – die neueste in Texas für rund 100 Millionen Dollar. Und: Elon Musk hat jetzt auch den deutschen Dienstwagenmarkt im Visier.
Noch liegt Teslas Anteil hier laut Süddeutscher Zeitung bei unter einem Prozent. Auch, weil viele Arbeitgeber Firmenautos auf deutsche Hersteller beschränken. Doch Teslas Anteil wächst kontinuierlich — wie auch der gesamte E-Auto-Markt in Deutschland, befeuert durch die aktuell erhöhte Kaufprämie.
Konkret weisen die Zahlen der Süddeutschen Zeitung aus: Von Januar bis Juni 2020 wurden in Deutschland 2.004 Teslas als Firmenwagen zugelassen. Damit ist der größte Elektro-Autobauer der Welt auf einen guten Weg, seinen gesamten Vorjahreswert von 3.853 Stück zu übertreffen. Von Porsche waren es im selben Zeitraum 2.939 Autos, dabei hatte der Premiumhersteller im vergangenen Jahr 8.162 Dienstautos abgesetzt. Auch VW, BMW, Mercedes und Audi konnten im ersten Halbjahr lediglich ein knappes Drittel ihres Vorjahreswertes erreichen.
Chancen bietet Tesla auch das neue Model Y. Der Elektro-SUV könnte aufgrund seiner höheren Familientauglichkeit gerade für Fach- und Führungskräfte mit Kindern interessant sein, die das Fahrzeug auch im privaten Alltag und im Urlaub nutzen wollen. Es soll wie das Model 3 in der Gigafactory in Brandenburg produziert werden.
Schafft es Tesla, die deutschen Hersteller auch in ihrem absoluten Hoheitsgebiet, dem Dienstwagenmarkt, anzugreifen, wäre das ein weiterer schwerer Schlag für Volkswagen, BMW und Daimler. So ist Tesla der (deutschen) Konkurrenz ohnehin weit voraus.Tesla ist in Sachen "E-Mobility" das Nonplusultra. Einige Analysten sehen das Papier perspektivisch bei über 2.000 Dollar. Dennoch: Aus Sicht des AKTIONÄR hat die Tesla-Aktie bereits viel eingepreist. Für einen (Neu-)Einstieg sollten potenzielle Investoren zunächst eine stärkere Korrektur abgewartet werden. Für investierte Anleger gilt: "Gesunde" Gewinnmitnahmen sollten den Weg nach oben begleiten.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Tesla.