Der Warnstreik am DHL-Drehkreuz bei Leipzig hat sich nach ersten Einschätzungen des Unternehmens bislang nicht auf den laufenden Betrieb ausgewirkt. "Wir beobachten derzeit keinerlei Auswirkungen auf unser operatives Geschäft und arbeiten planmäßig weiter", teilte ein Sprecher mit. Am Dienstagabend hatten mehrere Hundert Beschäftigte am Standort Schkeuditz die Arbeit niedergelegt. Der Warnstreik soll noch bis Donnerstagmorgen andauern.
Die Fachgewerkschaft DPVKOM hatte gewarnt, dass es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung mehrerer Tausend Sendungen kommen könnte. Sie rechnete unter anderem mit Auswirkungen für die Postkunden.
DHL betonte jedoch, dass in Leipzig ausschließlich internationale Expressfracht abgewickelt werde. "Dabei handelt es sich um zeitkritische internationale Sendungen, die innerhalb eines eigenständigen Netzwerks von DHL Express verschickt werden." Postkunden seien daher nicht von dem Streik betroffen.
Die Gewerkschaft fordert eine Anhebung aller Entgeltgruppen um 500 Euro zur Angleichung an das Westniveau, eine anschließende lineare Erhöhung um acht Prozent sowie eine Sonderzahlung in Höhe eines 13. Monatsgehalts. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Mit der Aktion will sie den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen, rasch in Tarifverhandlungen einzutreten.
Die Aktie von DHL hat seit ihrem Hoch Anfang März bei 44,27 Euro in den vergangenen Wochen massiv korrigiert. Bis auf 30,96 Euro ging es bei dem Papier nach unten. Damit wurde ein neues Jahrestief erreicht. Zuletzt konnte sich das Papier aber stabilisieren und auch die 36-Euro-Marke zurückerobern. Nun gilt es, auch die 200-Tage-Linie, die bei gut 37 Euro verläuft, zu knacken.
Die DHL-Papiere sind Im Zuge der Korrektur unter den Stoppkurs des AKTIONÄR gefallen. In der aktuellen Gemengelage drängt sich vorerst kein rascher Wiedereinstieg auf. Anleger warten hier eine klare Trendwende ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Enthält Material von dpa-AFX