Es war ein denkbar mieser Wochenauftakt: In einem sehr nervösen Marktumfeld gerieten gestern die Anteilscheine der DHL Group direkt stark unter Druck und fielen zwischenzeitlich bis auf ein neues Mehrjahrestief bei 30,96 Euro. Immerhin konnten im weiteren Handelsverlauf die Kursverluste wieder etwas eingedämmt werden. So schloss der DAX-Titel bei 33,51 Euro.
Indes arbeitet der Logistikriese daran, seine Profitabilität zu erhöhen. Zu diesem Zweck baut der Konzern seinen Bestand an Packstationen stetig weiter aus und kooperiert auch mit Konkurrenten, um die Kosten für die "letzte Meile" weiter zu reduzieren. Nun erwägt man offenbar eine zusätzliche Gebühr rund um den Black Friday, an dem die Zahl der Lieferungen kräftig zulegt. So berichtet der Bundesverband Onlinehandel (BVOH), dass die DHL Group plant, eine zusätzliche Sondergebühr von 0,50 Euro pro Paket für diesen Zeitraum einzuführen. Diese 50 Cent sollten dann zur bereits existierenden „Peak-Gebühr“ in Höhe von 19 Cent hinzukommen. Diese Zusatz-Gebühr hatte das Bonner Unternehmen bereits im Jahre 2022 für die umsatzstarke Vorweihnachtszeit eingeführt. Laut dem Bericht würde man diese Neuerung wohl bereits in diesem November einführen.
Die DHL-Papiere sind gestern unter den Stoppkurs bei 34,00 Euro gefallen. In der aktuellen Gemengelage drängt sich vorerst kein rascher Wiedereinstieg auf. Zumal die jüngsten Nachrichten des Bonner Logistikriesen nicht gerade für Euphorie sorgten. Schließlich gab das Unternehmen in der Vorwoche bekannt, dass das deutsche Brief- und Paketgeschäft erst nach 2030 wieder steigende Gewinne verbuchen dürfte. Und ob man dies in den Auslandsmärkten kompensieren kann, steht angesichts der Zollwut von Donald Trump, die leicht zu verschiedenen Handelskriegen der USA führen könnte, in den Sternen. Anleger verharren daher zunächst an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.