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Deutsche Bank und Co: Alles gut? Von wegen

Deutsche Bank und Co: Alles gut? Von wegen
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Andreas Deutsch 28.02.2016, 09:30 Andreas Deutsch

Die Aktie der Deutschen Bank hat in der vergangenen Woche ein paar sehr schöne Handelstage erlebt. Die Anleger schöpfen schon Hoffnung auf eine nachhaltige Trendwende. Doch es könnte schon bald wieder ungemütlich werden.


Das Problem, was die Börse anscheinend noch nicht so recht auf dem Radar hat, heißt: Cim-ex-Geschäfte. Dubiose Aktiengeschäfte zulasten des deutschen Fiskus rufen nun auch die Finanzaufsicht Bafin auf den Plan. Die Behörde verlangt von fast 1.800 Banken in Deutschland detailliert Auskunft darüber, inwiefern sie in den Steuerskandal um sogenannte Cum-Ex-Geschäfte verstrickt sind. Bis zum 3. März müssen die Institute dazu einen Fragebogen ausfüllen.

Eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des Handelsblatts: "Wir machen diese große Untersuchung, um einen genauen Überblick zu bekommen, wie die Praxis der Institute im Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften aussieht."

Bei den Deals wurden rund um den Dividendenstichtag eines Unternehmens Aktien mit (cum) und ohne (ex) Ausschüttungsanspruch rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben ("Dividendenstripping"). Bescheinigungen über Kapitalertragsteuer ließen sich die Beteiligten mehrfach ausstellen - obwohl diese nur einmal gezahlt wurde. Der Schaden durch solche Geschäfte wird auf über zwölf Milliarden Euro geschätzt.

Auf den Plan gerufen hat die Bafin die Pleite der Maple Bank: Für das Frankfurter Institut mit kanadischen Wurzeln hatten "Cum-Ex"-Geschäfte dramatische Folgen. Im Raum stehen in diesem Fall Steuerrückforderungen von bis zu 450 Millionen Euro. Die Bafin schloss das Institut Anfang Februar wegen drohender Überschuldung, wenige Tage später wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Nur für Trader

Die Machenschaften beim Dividendenstripping könnten die technische Gegenbewegung schnell wieder beenden. Die Aktienkurse der Banken bleiben anfällig für schlechte Nachrichten. Konservative Anleger meiden weiterhin die Aktie der Deutschen Bank. Der Titel eignet sich derzeit wegen der hohen Vola nur für Trader.

(Mit Material von dpa-AFX)

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