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Foto: Deutsche Bank
09.08.2019 Nikolas Kessler

Deutsche Bank: Akt der Verzweiflung?

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Im Zuge des großangelegten Konzernumbaus will die Deutsche Bank bis zu 18.000 Stellen streichen. Doch auch die verbleibenden Mitarbeiter müssen sich auf härtere Zeiten einstellen. Dem Spardiktat von CEO Christian Sewing fallen nun auch einige Vergünstigungen der Belegschaft im Ausland zum Opfer.

Laut einem Bericht der Financial Times (FT) können die rund 50.000 Deutschbanker im Ausland ab sofort keine ungenutzten Urlaubstage mehr ins neue Jahr mitnehmen. Auch die Prämienzahlungen für 10-, 25- und 40-jährige Unternehmenszugehörigkeit sollen ab Oktober wegfallen. In Großbritannien beispielsweise hätten Mitarbeiter zum zehnjährigen Jubiläum bislang eine Prämie von 750 Pfund (rund 810 Euro) erhalten.

Die Maßnahmen seien Teil des Sparprogramms des Deutsche-Bank-Managements und würden helfen, die Ausgaben zu senken, heißt es in einer E-Mail, die der Zeitung vorliegt. Denn für Urlaubsansprüche, die ins neue Geschäftsjahr mitgenommen werden, müssen Unternehmen entsprechende Rückstellungen bilden.

Schlechte Stimmung bei den Mitarbeitern

Die Stimmung unter den Mitarbeitern drückt diese Entscheidung weiter gen Tiefpunkt. „Es gibt keine Loyalität mehr bei der Deutschen Bank“, schimpft ein hochrangiger Manager im Gespräch mit der FT. Ein anderer wertet die Maßnahme als Zeichen für die verzweifelte Lage des Instituts.

Dass zunächst nur die Mitarbeiter im Ausland von den Kürzungen betroffen sind, sorgt für zusätzlichen Unmut. Die rund 41.000 Kolleginnen und Kollegen in Deutschland bleiben dank strengerer Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmer und starker Gewerkschaften zunächst verschont.

Kahlschlag bis Ende September?

Das dürfte auch für die geplanten Stellenstreichungen gelten, die laut Insiderinformationen bis Ende September deutlich beschleunigt werden sollen. Bis Ende Juli sei bereits rund 900 Mitarbeitern gekündigt worden. Insgesamt sollen bis zu 18.000 Stellen abgebaut werden.

Die Deutsche Bank muss weiter auf die Kosten achten, das steht außer Frage. Ob Jubiläums-Geschenke und Rückstellungen für Resturlaub beim heimlichen Boni-Weltmeister das Kraut noch fett machen, ist nach Einschätzung des AKTIONÄR jedoch fraglich. Es scheint fast so, als wolle das Institut noch mehr Mitarbeiter zum freiwilligen Weggang bewegen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Ähnlich tief wie die Stimmung unter den Mitarbeitern steht auch die Aktie der Deutschen Bank. Nach dem kurzen Zwischensprint am Donnerstag geht es am Freitagvormittag erneut bergab. DER AKTIONÄR rät Anlegern, die Aktie weiterhin zu meiden. 

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