Ein Fest für Investoren: Der DAX hat sich seit 1952 rund ver-400-facht. Während Aktionäre profitieren, zerrinnt die Kaufkraft für Rentner und Sparer zwischen den Fingern. Robin Brooks warnt heute vor Lagarde.
Warren Buffett hat seinen biblischen Reichtum auch der explosiven Zunahme der Geldmenge zu verdanken – was mit einer extremen Inflation einherging. Sein erstes Haus kaufte er für 30.000 Dollar, welches nun Millionen wert ist. Und jeder, der im Jahr 1952 (Buffett war 22 Jahre) 2.000 Mark in die DAX-Vorläufer-Aktien und deren Dividenden investiert hätte, wäre nun Millionär – siehe auch neues AKTIONÄR TV.
Geht die explosive Vermehrung des Geldes, der Inflation und damit oft korrelierend des DAX in den nächsten 50 Jahren weiter? Vieles spricht dafür – denn die EZB schielt immer öfters statt auf ihren Auftrag, die Kaufkraft des Geldes zu schützen, auf die wirtschaftliche Verfassung der Länder – die dank dieser Schützenhilfe keine harten Reformen angehen müssen. Robin J Brooks, Ex-Chef-Devisenstratege bei Goldman Sachs, schrillt nun die Alarmglocken.
Lagarde beobachte nun die Renditen französischer Staatsanleihen „sehr genau“. Das sei eine verbale Intervention, die die französischen Renditen künstlich niedrig halte. Der Experte kommentiert: „Ironischerweise trifft das vor allem Premierminister Bayrou, der versucht, einen Konsens für notwendige Ausgabenkürzungen zu schaffen – und dafür eigentlich ein Gefühl der Krise braucht. Mit Lagrades Versuch, die Renditen zu deckeln, ist dieses Vorhaben nun zum Scheitern verurteilt.“
„Läuft falsch“
Klare Aussage: „Die Äußerungen von Lagarde sind ein eindrückliches Beispiel für alles, was derzeit bei der EZB falsch läuft. Wir haben es mit einer Zentralbank zu tun, die langfristige Staatsanleiherenditen im Detail steuert – in dem irrigen Glauben, es besser zu wissen als die Märkte. (…) Durch das künstliche Zusammendrücken der Renditen verzerrt die EZB die Anreize und schwächt den Druck zur fiskalischen Konsolidierung.“
The ECB's Lagarde yesterday said: (i) she's "very closely" watching French yields; (ii) Italy will soon exit the excess deficit procedure, readying TPI activation if France gets messy. This micromanagement of yields is totally outside the ECB's mandate...https://t.co/0mGpJeIIxn pic.twitter.com/BM2OBHiodL
— Robin Brooks (@robin_j_brooks) September 2, 2025
Deutschland schweigt
Das Auffälligste sei, dass Lagardes Äußerungen in der Eurozone keinerlei Aufsehen erregten. Doch genau solche Aussagen waren „Deutschlands schlimmster Albtraum vor Einführung des Euro.“ Die EZB habe sich mittlerweile in eine Art quasi-fiskalische Behörde verwandelt, die Anleiherenditen kurzfristig steuert. Brooks warnt: „Das geschah ohne jede demokratische Legitimation – und liefert der AfD, die stets eurokritisch war, eine neue Angriffsfläche.“
Wie berichtet steht laut US-Experten Ray Dalio auch die Fed vor schwierigen Entscheidungen: „Entweder man lässt die Zinsen steigen und riskiert eine Schuldenkrise, oder man druckt Geld und kauft die Schulden, die andere nicht kaufen wollen.“
Powell looking at the Gold price pic.twitter.com/Lr1BUXJMD8
— Nostra, House of Gold (@Nostre_damus) September 2, 2025
Glückwunsch Buffett – Milliardär auch dank Geldmengen-Eskalation
Auf lange Sicht hat es sich meist sehr gelohnt, getreu dem Motto von Buffett, auf Firmen zu setzen, die dank Marken- und Marktstärke steigende Kosten über steigende Preise an die Konsumenten weitergeben können. So war für Apple oder Coca-Cola die Inflation nie ein Problem – sondern eher eine Chance für Investoren. Beispiel: Ein junger Warren Buffett hätte auf dem Oktoberfest für weniger als einen Euro eine Maß Bier erhalten – nun sind 15 Euro fällig. Illustres Beispiel im neuen AKTIONÄR TV: Eine Vollpension kostete im Jahr 1952 nur 8 Mark – heute das 20-fache.
Das Depot 2030 setzt auch deswegen weiterhin langfristig auf den Bitcoin, Nvidia und Xiaomi.
02.09.2025, 16:21