Der Chemikalienhändler Brenntag hat es weiterhin schwer. Bereits im Juli musste der DAX-Konzern zurückrudern und seine Gesamtjahresprognose kappen. Am Mittwoch hat das Unternehmen Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt, die gekennzeichnet sind vom schwierigen Marktumfeld sowie einer für Brenntag ungünstigen Währungsentwicklung.
So schrieb der Konzern auf seiner Homepage: "Der Zeitraum war geprägt von einer hohen wirtschaftlichen Unsicherheit aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen und globalen Zolldiskussionen. Dies führte zu einer spürbaren Verlangsamung der Nachfrage und einem erhöhten Preisdruck in verschiedenen Endmärkten, wovon das Geschäft der beiden Brenntag-Divisionen in unterschiedlichem Ausmaß betroffen war. Gleichzeitig wirkte sich die weitere Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro seit Beginn des zweiten Quartals negativ auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns aus."
Während der Umsatz um vier Prozent auf 3,9 Milliarden Euro sank, knickte der Gewinn um satte 71 Prozent auf 42,9 Millionen Euro ein und verfehlte die Markterwartungen von 129 Millionen Euro deutlich. Darüber hinaus bestätigte Brenntag die am 11. Juli verringerte Jahresprognose, wonach man beim operativen EBITA eine Bandbreite zwischen 950 Millionen Euro und 1,05 Milliarden Euro für realistisch hält.
CEO Christian Kohlpaintner erklärte: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die chemische Industrie und unsere Kundenmärkte bleiben weltweit herausfordernd. In den vergangenen Monaten haben wir anhaltende Unsicherheiten, gedämpfte Kundenstimmung, eine geminderte Nachfrage und zudem ungünstige EUR/USD-Wechselkurse erlebt. All dies wirkte sich auf unsere Performance aus und führte im zweiten Quartal zu Finanzergebnissen, die unter unseren Erwartungen lagen, sowie zu einer angepassten, niedrigeren Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2025. Dennoch setzen wir unsere umfassenden ‚Strategy to Win‘-Initiativen im Konzern und in den Geschäftsbereichen weiter um. Sie werden zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und strukturellen Leistungsverbesserungen führen."
Die heutigen Zahlen sind ein weiterer Beleg dafür, wie schwierig das Marktumfeld für Brenntag nach wie ist. Daher bleibt es dabei: In der aktuellen Gemengelage sollte man weiterhin an der Seitenlinie verharren. Wer bereits beim DAX-Titel investiert ist, sollte den Stoppkurs bei 52,00 Euro beachten.
13.08.2025, 09:11