Der Autobauer Daimler wird sein erstes serienmäßig hergestelltes Wasserstoffauto rund zwei Jahre später als geplant auf den Markt bringen. Eigentlich sollte es bereits in diesem oder im kommenden Jahr in den Verkauf gehen, sagte Herbert Kohler, Leiter des Bereichs Konzernforschung und Nachhaltigkeit bei Daimler, der "Automobilwoche". "Dann sind wir aber im vergangenen Jahr die Kooperation mit Nissan und Ford eingegangen, um gemeinschaftlich ein Brennstoffzellensystem zu entwickeln und dabei durch höhere Volumen gleichzeitig die Produktionskosten zu senken", sagte er.
Aufholjagd geht weiter
"Deshalb arbeiten wir jetzt zielgerichtet auf 2017 hin," so Kohler. Zu konkreten Preisen wollte sich Kohler nicht äußern. Bei Wasserstoffautos erzeugt eine Brennstoffzelle den Strom für einen Elektromotor. Ein Problem ist, dass es bisher kaum entsprechende Tankstellen für diese Fahrzeugart gibt.
Problemlos
Die Verzögerung rund um das Wasserstoffauto wird keinerlei Auswirkungen auf das Kursverhalten der Daimler-Aktie haben. Grundsätzlich bleibt es bei der Aufholjagd des Premium-Autobauers. Allen voran in China will Vorstandsmitglied Hubertus Troksa gegenüber der Konkurrenz in Zukunft fleißig Punkten. Bis zum Ende des nächsten Jahres solle es Markteinführungen von 20 neuen oder modifizierten Modellen geben.
Gute Ratings

Die Analysten sehen für die Daimler-Aktie weiteres Potenzial. Die Commerzbank hat das Kursziel für Daimler erst kürzlich von 72 auf 80 Euro angehoben. Die australische Investmentbank Macquarie sieht die faire Bewertung bei 74 Euro.
Halten
Im Zuge der scharfen DAX-Korrektur zum Wochenausklang gab auch die Daimler-Aktie bis auf 66,80 Euro nach. Unterstützung konnten weder die 38- noch die 90-Tage-Linie liefern. Allerdings machte die Daimler-Aktie exakt auf dem Niveaus des Januar-Hochs wieder kehrt. Mit einem freundlichen Gesamtmarkt im Rücken sollte in den nächsten Wochen der nächste Angriff auf die Marke von 71,25 Euro erfolgen.