Bis die Marke von 40,00 Euro fällt, war es bei der Commerzbank gefühlt nur noch eine Frage von Tagen. Doch die Bullen hielten dagegen. Heute kommt es zu einem Rücksetzer, der allerdings ganz andere Fragen aufwirft.
Hoch, höher, Commerzbank. Im laufenden Jahr schießen die Papiere der Frankfurter Großbank den Vogel ab. Unter europäischen Finanzinstituten sind die Aktien mit einer Performance von knapp 136 Prozent seit Januar ohnehin einsame Spitze. Nach Rheinmetall mit 164 Prozent reicht es im DAX für den zweiten Rang.
Der Aufwärtstrend hatte sich bei der Notierung just Ende Juli beschleunigt, wenn an der Börse aufgrund der Ferien eigentlich Flaute herrscht. Nach wie vor ist der Trend voll intakt, weil die Papiere bei Anlegern weiterhin gefragt sind. Vor allem Momentum-Trader oder Marktteilnehmer, die Positionen umschichteten, könnten zuletzt zugegriffen haben.
Die potenzielle Fallhöhe wird aber mit jedem Tag, den die Aktie weiter steigt, größer. Längst ist die Aktie fundamental teuer, denn das KGV für 2025 liegt mit 15 klar über der Peergroup mit 11. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist mit 1,4 den Wettbewerbern enteilt. Zwar stimmt es, dass das Management große Fortschritte bei den Kosten und der Profitabilität gemacht hat, und auch weiterhin ist man hier auf dem richtigen Weg.
Auch wurden die Ausschüttungen deutlich ausgeweitet, letztes Jahr folgten die ersten Aktienrückkäufe der Unternehmensgeschichte. Aber rechtfertigen kann die rasante Kursrallye nur die Übernahmefantasie durch die UniCredit. Seit Wochen gibt es hier nichts Neues zu vermelden.
Investierte Anleger sollten unbedingt den Stoppkurs auf 29,00 Euro nachziehen, um sich im Zweifelsfall die in den letzten Monaten und Jahren aufgelaufenen Gewinne abzusichern. Neueinsteiger greifen lieber bei europäischen Konkurrenten zu, die nicht so heiß gelaufen sind und eine günstigere Bewertung aufweisen. In der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR wird ein Wettbewerber vorgestellt – hier bequem als ePaper oder freitags am Kiosk.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
22.08.2025, 10:54