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Commerzbank am Limit – Deutsche Bank im Rückspiegel schon vorn

Commerzbank am Limit – Deutsche Bank im Rückspiegel schon vorn
Foto: Hans-Joachim Nitschmann/ stock.adobe.com
Commerzbank AG -%
10.07.2025, 11:43 ‧ Carsten Kaletta

Nach der fulminanten Rally der vergangenen Wochen haben die Aktien der Commerzbank am Donnerstag den Rückwärtsgang eingelegt. Ein Downgrade durch ein renommiertes US-Analysehaus ruft Gewinnmitnahmen auf den Plan. Während die Commerzbank-Aktie unter Druck gerät, rückt indes ein Wettbewerber stärker in den Fokus der Analysten. 

Die Fronten im Commerzbank-Übernahmekrimi verhärten sich. Während Unicredit im Hintergrund weiter an Einfluss gewinnt, beginnt sich in Frankfurt und Berlin Widerstand zu formieren (DER AKTIONÄR berichtete). Der Kurs der Commerzbank notierte am Mittwoch mit 30,74 Euro so hoch wie seit 2011 nicht mehr – eine beachtliche Rally von 87 Prozent seit Jahresbeginn. Am Donnerstag dann die Wende: Die Papiere verlieren am Donnerstag zur Mittagszeit mehr als vier Prozent und sacken auf 28,93 Euro ab. 

Commerzbank (WKN: CBK100)

Auslöser war eine skeptischere Einschätzung von Bank-of-America-Analyst Tarik El Mejjad. Er stufte die Commerzbank-Aktie auf „Neutral“ ab und setzte das Kursziel bei 31,70 Euro an. Die Begründung: Viel Positives sei bereits eingepreist – vom starken Zinsumfeld über das robuste Firmenkundengeschäft bis hin zu den Übernahmefantasien. Zwar traue er der Bank im Zuge des Quartalsberichts eine "Anhebung des Jahresziels für das Zinsergebnis" zu, doch die kurzfristige Luft nach oben sei dünn geworden. 

Deutsche Bank: Stabiler Boden, neues Vertrauen

Die Aktien der Deutschen Bank zeigten sich im frühen Handel robust. Mit einem Kursplus von 55 Prozent seit Jahresbeginn haben sie ebenfalls eine beeindruckende Performance hingelegt – allerdings bei deutlich geringerer Volatilität. Nachdem der Kurs zuletzt wieder das Niveau von 2015 erreicht hatte, scheint auch hier die Richtung zu stimmen. 

Analysten loben insbesondere die Fortschritte beim Kostenmanagement, die stabile Entwicklung im Investmentbanking sowie die steigende Profitabilität im Privatkundengeschäft. Während die Commerzbank derzeit von Spekulationen getrieben wird, punktet die Deutsche Bank mit operativer Substanz. In vier Wochen legt der Branchenriese Zahlen vor – das könnte dem Kurs frischen Auftrieb geben. 

Die Commerzbank bleibt das spannendere, aber riskantere Investment. Übernahmefantasie, ambitionierte Ziele und eine spekulative Anlegerklientel sorgen für Kursdynamik – doch Rücksetzer wie aktuell sind nach 87 Prozent Plus im laufenden Jahr nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich. Auf dem aktuellen Niveau sollten Anleger keinen Neu-Einstieg oder Nachkauf in Betracht ziehen. Investierte bleiben weiter dabei.

Die Deutsche Bank, die am vorletzten Handelstag der Woche um ihren Vortagesschluss von 25,92 Euro pendelt, hingegen überzeugt mit Verlässlichkeit und solider Perspektive. Die strukturelle Erholung ist intakt, die Bewertung durchaus attraktiv, die nächsten Quartalszahlen (am 24. Juli) könnten weitere Impulse bringen. Mittelfristig überwiegen bei dem Branchen-Primus die Chancen. 

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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