Die Kryptobörse Coinbase hat am Mittwoch eine neue „Alles-App“ vorgestellt, die weit über den reinen Handel mit Kryptowährungen hinausgehen soll. Die „Base App“ ersetzt die bisherige Coinbase Wallet und soll Zahlungen, soziale Netzwerke und weitere Dienste auf der hauseigenen Base-Blockchain bündeln.
Das Konzept ist nicht neu. Sogenannte Super-Apps, die wie WeChat in China verschiedene Dienste in einer einzigen Anwendung vereinen, gelten seit Langem als der heilige Gral der Fintech-Branche. Bisher sind westliche Unternehmen wie Meta oder X an der erfolgreichen Umsetzung gescheitert. Nun will Coinbase diese Lücke füllen.
Mehr als nur Handel
Für Coinbase ist der Schritt strategisch entscheidend. Das Unternehmen will seine Abhängigkeit von den volatilen Handelseinnahmen verringern – ein Punkt, der von Analysten immer wieder kritisiert wird. Die Base-Blockchain und die darauf aufbauende App sollen neue Anwendungsfälle schaffen und eine breitere Nutzerbasis ansprechen, die nicht primär am spekulativen Handel interessiert ist.
Um das zu erreichen, wurden zwei Schlüsselfunktionen eingeführt: „Base Account“, ein System zur Identitätsprüfung, und „Base Pay“, ein Express-Zahlungssystem für den Stablecoin USDC.
Starke Partner an Bord
Besonders interessant ist die Kooperation für „Base Pay“: Sie wurde gemeinsam mit dem E-Commerce-Riesen Shopify entwickelt. Die Funktion ermöglicht Ein-Klick-Zahlungen mit USDC und wurde laut Shopify-Produktmanager Alex Danco bereits für zehntausende Händler aktiviert. Bis Ende des Jahres soll sie allen Händlern zur Verfügung stehen. Um den Anreiz zu erhöhen, plant Shopify noch in diesem Jahr in den USA ein Cashback von einem Prozent für Nutzer, die mit USDC auf Base bezahlen.
Die Base-Blockchain, auf der alles läuft, erfreut sich bereits großer Beliebtheit bei Entwicklern. Selbst Branchengrößen wie JPMorgan haben Projekte auf Base angekündigt. Der Grund: Transaktionen können in weniger als einer Sekunde für unter einem Cent abgewickelt werden. Das soll das Netzwerk für alltägliche Zahlungen attraktiv machen. Coinbase will damit insbesondere auch ein neues Wirtschaftsmodell für Content Creator schaffen, die ihre Inhalte direkter monetarisieren können.
CEO Brian Armstrong steckt die Ziele hoch: Er will USDC zum weltweit führenden Stablecoin machen und Coinbase in den nächsten fünf bis zehn Jahren zur „weltweit führenden Finanzdienstleistungs-App“ entwickeln. Ein ambitioniertes, aber potenziell lukratives Vorhaben für das Unternehmen und auch USDC-Anbieter Circle. Anleger bleiben bei Coinbase weiterhin an Bord.
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17.07.2025, 08:56