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06.04.2011 Markus Horntrich

CANCOM IT Systeme AG: IBM-Partnerschaft verschafft schnelleren Kundenzugang

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Cancom

Durch die Kooperation mit dem Computerriesen IBM hat Cancom den Ritterschlag erhalten. Der Kurs hat auf die postive Nachricht noch kaum reagiert. Was die Zusammenarbeit mit dem ranchenriesen bedeutet, verriet Cancom-Chef Klaus Weinmann im Interview mit dem AKTIONÄR.

Der Kooperationsvertrag zwischen CANCOM und dem Weltmarktführer IBM ist von der Börse nicht gewürdigt worden. DER AKTIONÄR hinterfragte die Hintergründe. Vorstandschef Klaus Weinmann kann für seine Aktionäre Erfreuliches verraten.

Herr Weinmann, erst kürzlich haben Sie im so bedeutenden Wachstumsmarkt Cloud Computing eine Kooperation mit dem Branchenschwergewicht IBM vermelden können. Worin sehen Sie das Potential des IBM-Deals, sprich wie profitiert CANCOM davon?

Klaus Weinmann: IBM ist ein Weltmarktführer. In erster Linie ein enormer Imagegewinn für uns, wenn CANCOM in Sachen Cloud in Verbindung mit einem Brand wie IBM wahrgenommen wird. Damit bekommen wir auch einen besseren Zugang zu potentiellen Projekten und neuen Kunden. Entsprechend wird uns deshalb die Kooperation auch die Steigerung von Umsatz und Ergebnis ermöglichen.

Welche Bedeutung hat diese Partnerschaft für IBM?

Die Prüfung unserer CANCOM AHP Private Cloud Lösung durch IBM war sehr umfassend und daher auch nicht von heute auf morgen zu erreichen. Die Partnerschaft wird entsprechend nicht einfach mal so geschlossen, sondern ist auch für IBM ein wichtiger Schritt, um sich im Cloud Computing bei mittelständischen Kunden zu positionieren.

Sie sprechen in diesem Zusammenhang auch von gemeinsamem Marketing. Wie sieht das genau aus? Sind CANCOM und IBM dann zum Beispiel zusammen auf Messen oder sonstigen Branchenveranstaltungen vertreten?

Ja, unter anderem. Mit Vermarktungsunterstützung sind aber auch gemeinsame Kundenveranstaltungen geplant oder Informationsveranstaltungen innerhalb der IBM, beispielsweise zur Bekanntmachung der CANCOM AHP Private Cloud Lösung beim IBM-Vertrieb. Die Kooperation umfasst darüber hinaus auch die Durchführung diverser Kommunikationsmaßnahmen im Printbereich wie zum Beispiel Broschüren oder Flyer. Die weitergehenden Maßnahmen werden im Marketing im Moment gemeinsam mit IBM erarbeitet.

Und wie schnell sollte sich diese Kooperation mit IBM Deutschland Ihrer Gewinn- und Verlustrechnung niederschlagen?

Wir gehen davon aus, dass wir die ersten Ergebnisse noch in 2011 spüren werden. Die Kooperation hilft uns enorm, unserem Ziel von 100 verkauften CANCOM AHP Private Cloud Lösungen bis 2013 näher zu kommen. Bei zwei großen Kunden stehen wir kurz vor dem Abschluss, weitere, vielversprechende Projekte sind in Aussicht.

Intershop hat vor kurzem bekannt gegeben, CANCOM als Kunden für eine E-Commerce Plattform gewonnen zu haben. Der Auftrag hat ein Volumen von über eine Million Euro. Was bedeutet das für Ihre E-Commerce-Strategie im Konzern?

Durch die neue E-Commerce-Plattform werden die bestehenden Onlineshops CANCOM und HOH Home of Hardware zusammengeführt. Da künftig nur ein System betrieben werden muss, sollten ab 2012 Kosteneinsparungen in Höhe von circa einer Millionen Euro pro Jahr ermöglicht werden und die Profitabilität im Konzern weiter steigern. Der neue Shop bietet wichtige technologische Voraussetzungen und Features wie Suchmaschinenoptimierung, Produktvideos und kundenindividuelle Shops sowie Multilingualität als wichtige Voraussetzung für eine europäische Ausweitung der Onlineaktivitäten.

Können Sie schon sagen, wie das erste Quartal bislang gelaufen ist? Welches Wachstum erwarten Sie für die nächsten drei Quartale?

Das erste Quartal läuft bisher über alle Bereiche sehr vielversprechend, die Auftragslage ist gut und die Auslastung der Consultants hoch. Im Januar konnte der Konzern im Umsatz um 32,6 Prozent von 34,4 Millionen Euro auf 45,6 Millionen Euro erneut deutlich wachsen. Der Februar weist mit 44,0 Millionen Euro ebenfalls ein Plus von 18,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Insgesamt gehen wir für das Gesamtjahr 2011 von steigenden Umsätzen aus.

Die jüngsten Entwicklungen in Japan haben zu einem Kursrutsch an den Aktienmärkten geführt. Die allgemeine Verunsicherung an den Börsen hat auch die CANCOM Aktie in Mitleidenschaft gezogen. Hat denn die Situation in Japan für Sie als IT-Unternehmen negative Auswirkungen in Form von Lieferengpässen oder ähnlichem?

Wir sind als herstellerunabhängiges IT-Systemhaus Handelspartner für zahlreiche verschiedene Produkte und Hersteller. Aufgrund von Lagerbeständen bei uns sowie bei unseren Distributoren, die in vielen Bereichen ihre Lagerbestände aus aktuellem Anlass sogar kurzzeitig erhöht haben, sind in den nächsten Wochen keine Lieferprobleme zu erwarten. Unsere Marktstellung als eines der drei größten deutschen Systemhäuser sichert uns auch weiterhin besten und bevorzugten Zugang zu Waren bei Distributoren und Herstellern. Möglicherweise verzögerte Lieferungen, die allenfalls einzelne Produktgruppen betreffen, haben für uns demnach überschaubare Auswirkungen auf die Konzernentwicklung, da CANCOM gut Dreiviertel seiner Erträge aus Dienstleistungen erwirtschaftet. 

Herr Weinmann, vielen Dank für das Gespräch.

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