Vor dem Wochenende hat mit dem Chemikalienhändler Brenntag bereits das dritte Unternehmen am Freitag die Prognose für das laufende Jahr gesenkt. An der Börse kam das naturgemäß nicht gut an. Die Aktie, die bereits im Xetra-Handel an Boden verloren hat, rutschte im späten Handel noch weiter ab.
Vor Brenntag hatten sich bereits Covestro und BASF skeptischer gezeigt. Der DAX-Konzern rechnet nun für das Geschäftsjahr 2025 nur noch mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von 0,95 bis 1,05 Milliarden Euro. Zuvor war der Konzern von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro ausgegangen. Experten hätten mit 1,06 Milliarden Euro gerechnet.
Die gesenkte Prognose sei weitgehend auf die ungünstige Entwicklung des Euro/Dollar-Wechselkurses seit Beginn des zweiten Quartals zurückzuführen, hieß es zur Begründung. Brenntag rechnet damit, dass das aktuelle Niveau anhalten wird. Darüber hinaus sei das allgemeine Marktumfeld angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen und ungelöster globaler Zolldiskussionen durch ein hohes Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt. Dies habe zu einer spürbaren Verlangsamung der Nachfrage und einem erhöhten Preisdruck in verschiedenen Endmärkten gesorgt. Auch hier rechnet Brenntag nicht mit einer Verbesserung.
Im zweiten Quartal war das operative EBITA von 556,8 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 510,7 Millionen Euro gesunken. Experten hätten lediglich mit 266 Millionen Euro gerechnet.
Drei Gewinnwarnungen an einem Tag sprechen Bände. In der Chemiebranche bleibt das Umfeld weiter schwierig. Impulse für die Brenntag-Aktie gibt es derzeit nur wenig. Nach dem Rücksetzer im späten Handel sollten Anleger nun den Stoppkurs bei 52,00 Euro genau beachten. Mehrere Aktien, bei denen es frische Kaufsignale gegeben hat, finden Sie dagegen hier in der aktuellen Ausgabe 29/25 von DER AKTIONÄR.
Enthält Material von dpa-AFX
11.07.2025, 21:23