Der Austria Börsenbrief verweist auf die Forderung des US-Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) an die chinesische Grand Chip Investment (GCI), die Pläne zur Übernahme der deutschen Aixtron zu je sechs Euro je Aktie aufzugeben. Das CFIUS sieht „ungelöste US-nationale Sicherheitsbedenken“ aufgrund einer solchen Akquisition. Nun könnte Noch-US-Präsident Barack Obama innerhalb von 15 Kalendertagen der chinesischen Firma erlauben das deutsche Maschinenbau-Unternehmen zu kaufen. CFIUS rät Obama davon ab.
Üblicherweise sagen die beteiligten Firmen bei einer solchen Ausgangslage die Übernahme ab, bevor ein US-Präsident entscheidet. GCI und Aixtron wiederum möchten mit den US-Behörden verhandeln, um geeignete Abhilfe-Maßnahmen zu finden, mit denen die Sicherheitsbedenken der US-Behörden ausgeräumt werden können beziehungsweise sonstige Lösungen zu finden, um die Akquisition durchführen zu können.
Die Analysten sind sich uneins: Tim Wunderlich, Hauck & Aufhäuser, glaubt immer stärker an ein Scheitern der Akquisition. Malte Schaumann, Warburg Research, meint, die USA können nicht die gesamte Übernahme verbieten, höchstens das bezüglich des US-Geschäftes von Aixtron, welches rund 15 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht. Entscheidend sei die nun wieder ausstehende Entscheidung des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums. Das Ministerium widerrief die bereits Anfang September erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung und prüft nun erneut.
Mit dem Kursverlust nach der Bekanntgabe der Entscheidung des CFIUS auf das Niveau vor Bekanntgabe der Kaufofferte haben die Anleger ein Scheitern der Übernahme eingepreist. Es ist jedoch verwunderlich, wenn die Aktien „zum Verkauf eingereicht“ noch weniger kosten als die gewöhnlichen Aktien von Aixtron. Selbst wenn die Transaktion misslingt, würden die beiden Aktiengattungen wohl wieder zusammengelegt. Vor diesem Hintergrund rät der Austria Börsenbrief zum Halten der Aktien, die zum Verkauf bestimmt sind.