Werden die Coins von Satoshi Nakamoto ab 2030 von Quantencomputer geknackt und droht eine Bitcoin-Schwemme? Ein Quantengenie schreckt den Sektor auf – doch relativiert nun seine Aussagen. Klar ist: Das Todeskreuz ändert die Lage.
Klassische Computer haben keine Chance, Bitcoin-Passwörter zu knacken. Doch eines Tages könnten Quantencomputer Coins, deren öffentliche Schlüssel offengelegt sind, mit dem Shor-Algorithmus angreifen. Rund 25 Prozent aller Bitcoins wären betroffen.
Krypto-Promis wie Ethereum-Gründer Vitalik Buterin sagten jüngst, dass Quantencomputer bis 2030 die Kryptosicherheit knacken könnten. Basis vieler Befürchtungen ist dabei die Aussage des Quanten-Genies Scott Aaronson. Er warnt gerne von zu viel Euphorie im Quanten-Space, weswegen seine jüngsten Aussagen Gewicht haben.
So schrieb er, dass wegen „atemberaubender“ Fortschritte bei Quanten-Projekten wie Willow von Google, die Möglichkeit bestehe, dass per Shor-Berechnung schon „vor der nächsten US-Präsidentenwahl“ Quantencomputer dem Bitcoin gefährlich werden könnten – der Aufschrei ist groß.
> Indeed, given the current staggering rate of hardware progress, I now think it’s a live possibility that we’ll have a fault-tolerant quantum computer running Shor’s algorithm before the next US presidential election.
— nic carter (@nic__carter) November 17, 2025
– Scott Aaronson (11/13/25)
Sicherheit? Gibt es nicht
Doch mittlerweile relativiert der Quanteninformatiker seine Aussage, er suggeriert augenzwinkernd, es sei nicht wirklich klar, ob tatsächlich 2028 eine neue Wahl stattfindet in den USA. Konkret schreibt er in seinem Blog, es sei keineswegs „sicher“, dass Quantencomputer, die 2048-Bit-Kryptographie in drei bis fünf Jahren brechen können. Aber auch: „Sei nicht zu überzeugt, dass Bitcoin, SSL und all die anderen auf Shor-angreifbarer Kryptographie basierenden Protokolle mit hoher Wahrscheinlichkeit für die nächsten fünf Jahre sicher sind.“
Überraschung wie Atombombe?
Spannender Vergleich: „Die meisten Physiker waren im Jahr 1938 sicher, dass Kernwaffen noch Jahrzehnte entfernt seien, oder ich noch im Jahr 2015, dass eine KI, die einen vernünftigen Turing-Test besteht, noch Jahrzehnte entfernt ist.“
Das Quantencomputer-Know-how müsste schon ein „völlig Verrückter“ hochskalieren. Aber: „Manchmal tun Menschen das.“
Die Quanten-Angst ist ein weiteres Puzzleteil im zuletzt abflauenden Bitcoin-Hype – was in einem Dead-Cross und klaren Warnungen eines Market Wizards gipfelte. Seit Sommer deutete sich eine Top-Bildung an – erste Gewinnmitnahmen wurden den Depot-2030-Lesern am 26. Juni angeraten. Anfang der Woche wurde im AKTIONÄR TV auf die roten Flaggen beim Bitcoin eingegangen – im Depot 2030 wurde am 31. Oktober (50 Prozent Plus in einem Jahr) die Trading-Position des Bitcoin verkauft.
Auch bei Quantencomputer-Hot-Stocks wurde nach 2.000 Prozent Plus bei der 2024 erfolgten Empfehlung D-Wave geraten, das Gros der Gewinne mitzunehmen. Zu hoch scheinen kurzfristig die Erwartungen. Der Quantenforscher von Weltrang, Prof. Guido Burkhard, sagte bereits im Interview mit dem AKTIONÄR HSR, dass die Willow-Durchbrüche „beachtlich“ seien. Doch bei Willow und auch D-Wave fehle im realen Leben die Skalierung, um tatsächlich den Quantenvorteil in der Breite zu erzielen.
This is a popular misconception of the Quantum risk.
— Tom Howard (@_TomHoward) November 20, 2025
Let me try to simplify the risk here (and @nic__carter @YuviLightman @ebfull feel free to correct any errors):
- Quantum does not break all encryption. Shor’s algorithm breaks schemes based on discrete log or factoring,… https://t.co/Vj9OlnGosg
Auch Aaronson sieht die Quantencomputer-Branche eher als Marathon und nicht als Sprint. Er warnt jetzt vor CEOs und Beobachter, welche die Technologie „schamlos hochjubeln.“ Denn: „Solche Stimmen übertönen die vorsichtigen Experten, die nicht nur bemüht sind, die Wahrheit zu sagen, sondern auch all die tatsächlichen Entdeckungen gemacht haben, auf denen die betreffende Technologie überhaupt beruht.“
Nach Bitcoin und Nvidia: Gesundheit per KI!
Quantencompter gehen langsam aber sicher ihren Weg. Doch noch geht an GPU-Rechnern kein Weg vorbei – was Depot-2030-Überflieger Nvidia erneut zu einem grandiosen Quartal verholfen hat. Im Depot 2030 setzen wir jedoch jetzt bei einem Neukauf auf eine noch unterschätzte Branche, die von immer günstigeren KI-Modellen profitiert, wie einen Medikamenten-Entwickler, der nun dank KI bis zu 50 Prozent schneller Wirkstoffe entdecken kann. Einfach hier für alle neue Details und Transaktionen freischalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, D-Wave Quantum Inc..
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
23.11.2025, 12:37