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16.06.2018 Nikolas Kessler

Bitcoin-Rallye im letzten Jahr: War alles nur heiße Luft?

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Seit dem Allzeithoch im Bereich von 20.000 Dollar Mitte Dezember ist der Bitcoin inzwischen um rund 65 Prozent eingebrochen. Das klingt dramatisch, doch Forscher der University of Texas wollen nun herausgefunden haben, dass bereits bei der massiven Rallye in der zweiten Jahreshälfte 2017 nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Mit ihrer Studie wollen John Griffith und Amin Shams belegen, dass die Kurse von Bitcoin und anderen großen Kryptowährungen durch gezielte Manipulationskampagnen künstlich in die Höhe getrieben worden sind. Mindestens die Hälfte der Kursgewinne sei auf verdeckte Aktionen einer Handvoll großer Player zurückzuführen, statt auf „echte“ Nachfrage von Seiten der Investoren.

Neue Belege für einen bekannten Vorwurf

Die Vermutung ist nicht ganz neu. Schon länger steht die Kryptobörse Bitfinex im Verdacht, Kurse manipuliert zu haben – und genau dort haben die Forscher nun angesetzt: Mit Algorithmen haben sie Blockchain-Daten sowie die Bewegung von Token von und zu Bitfinex durchleuchtet und dabei tatsächlich Muster entdeckt, die auf eine gezielte Manipulation hindeuten.

Im Fokus steht dabei – damals wie heute – die angeblich durch Bestände in US-Dollar gedeckte Kryptowährung Tether, hinter der ebenfalls Bitfinex-CEO Jan Ludovicus van der Velde und sein Team stehen. Der Kurs von Bitcoin und anderen großen Kryptowährungen wie Ether sei immer dann überdurchschnittlich stark gestiegen, wenn Bitfinex größere Mengen an Tether-Token ausgegeben hatte – vorzugsweise dann, wenn es am Markt nach einer Korrektur aussah.

Auffällig: An Kryptobörsen, die auch Tether akzeptieren, sei der Phänomen besonders deutlich zu beobachten gewesen, so Griffith. Zudem habe es abrupt geendet, nachdem Bitfinex aufgehört hat, neue Tether-Token auszugeben. Die Studie beruht alleine auf der Analyse von Millionen Blockchain-Transaktionen – Dokumente, E-Mails oder andere Belege, die eine Preismanipulation von Bitfinex stichhaltig beweisen können, lägen den Forschern indes nicht vor.

„Klingt plausibel“

Andere Forscher und Krypto-Analysten haben das Research-Paper dennoch als glaubhaft und plausibel bezeichneten. Zudem hat Griffith in der Vergangenheit schon öfter betrügerische Vorgänge an den Finanzmärkten aufgedeckt – im Jahr 2016 beispielsweise den Betrug mit Anlageprodukten, die an den Volatilitätsindex VIX gekoppelt sind. Der Verdacht wurden später durch einen Whistleblower bestätigt.

Bitfinex hat jeglicher Marktmanipulationsvorwürfe erneut zurückgewiesen. Nach Darstellung von CEO van der Velde sei es überhaupt nicht möglich, den Kurs von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen durch die Ausgabe von Tether zu beeinflussen.

Sollten die texanischen Forscher trotzdem Recht behalten, würde dies die Rallye des vergangenen Jahres relativieren. Für Investoren wäre dies freilich ein schwacher Trost: Wer im letzten Jahr nahe der Hochs gekauft hatte, sitzt nun trotzdem auf einem riesigen Verlust – die konkreten Gründe sind da beinahe nachranging.

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