Der kriselnde Agrarhändler BayWa hat am Sonntagabend verkündet, dass der Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra Group vorerst gescheitert ist. Der Käufer konnte laut Mitteilung die Finanzierung des Kaufpreises nicht rechtzeitig sicherstellen. Doch es gibt Hoffnung.
Eigentlich war der Deal längst besiegelt: Der Verkauf der Cefetra Group B.V. sollte BayWas Restrukturierung voranbringen. Schon im Juni 2025 unterzeichnete das Unternehmen den Vertrag mit der niederländischen First Dutch Group von Unternehmer Peter Goedvolk.
Alle vertraglich festgelegten Bedingungen für das Closing waren von Seiten der BayWa erfüllt. Doch die Käuferseite versagte: Die Finanzierung des Kaufpreises wurde nicht rechtzeitig organisiert. Die BayWa geht nun davon aus, dass der Deal in dieser Form nicht zustande kommt.
„Die BayWa AG behält sich daher das Recht vor, Ansprüche gegen Herrn Goedvolk und die First Dutch Group geltend zu machen“, heißt es in der am Sonntagabend verbreiteten Adhoc-Mitteilung des Unternehmens.
Doch First Dutch war offenbar nicht der einzige Interessent für die Cefetra Group: Der Vorstand befindet sich in intensiven Gesprächen mit einer neuen Investorengruppe, die den bestehenden Kaufvertrag „im Wesentlichen“ übernehmen und die Transaktion abschließen will, heißt es weiter in der Mitteilung.
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Im Gegensatz zu First Dutch sollen die neue Käufergruppe den Kaufpreis zudem mit Eigenkapital finanzieren. Die an der Transaktion beteiligten Banken wollen den Verkaufsprozess weiter konstruktiv unterstützen. Der Vorstand der BayWa AG erwartet den Abschluss der Transaktion im 4. Quartal 2025.
Neuigkeiten zur geplanten Kapitalerhöhung
Neben dem Cefetra-Deal steht die finanzielle Stabilisierung des Mutterkonzerns im Vordergrund. Der Vorstand plant, das Angebot für die zweite Tranche der Bezugsrechts-Barkapitalerhöhung noch im Oktober zu veröffentlichen.
Dieses Instrument, das im Juli 2025 im Restrukturierungsplan beschlossen wurde, richtet sich primär an die Streubesitz-Aktionäre. Es soll frisches Kapital in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro einbringen und BayWa helfen, die Bilanz zu entlasten.
Die Restrukturierung bei BayWa zieht sich weiter hin. Die Aktie ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Welche Werte aus der zweiten und dritten Reihe hingegen jetzt besonders aussichtsreich sind, erfahren Sie im Real-Depot – dem Börsenbrief für die besten, noch unentdeckten Chancen abseits der großen DAX-Bühne. Weitere Infos zum Real-Depot finden Sie hier.
19.10.2025, 21:41