Ende Januar hatte die BayWa beschlossen, ein „StaRUG light“-Verfahren einzuleiten. Das Sanierungsvorhaben soll am Amtsgericht München nach dem Gesetz zur Stabilisierung und Restrukturierung von Unternehmen („StaRUG“) abgewickelt werden (DER AKTIONÄR berichtete). Nun steht auch der entscheidende Termin fest.
AKTIONÄR-Lesern ist längst bekannt: Seit 2023 kämpft der Konzern mit Milliardenschulden. Im vergangenen Jahr sind die Raiffeisen-Beteiligungs-AG als Großaktionär sowie ein zahlreiches Konsortium mit einer kräftigen Finanzspritze eingesprungen, um BayWa zu stabilisieren.
Nachdem sich das Unternehmen am 8. April laut einer Pressemitteilung mit seinen wichtigsten Kernbanken und Anteilseignern auf ein neues Finanzierungskonzept einigen konnte, muss dieses nun noch von den Gläubigern abgesegnet werden. Dafür ist am 15. Mai um 10 Uhr ein Gerichtstermin am Amtsgericht München angesetzt. Sollten die Gläubiger dem Plan zustimmen, was aus Sicht des AKTIONÄR als wahrscheinlich gilt, erhält das Unternehmen Zeit bis 2028, um seine Sanierung geordnet abzuschließen. Kommt eine Einigung hingegen nicht zustande, droht das StaRUG-Verfahren zu scheitern.
Gleichzeitig teilte BayWa kürzlich mit, dass der Stellenabbau voranschreitet: Inzwischen seien mehr als die Hälfte der geplanten 1.300 Vollzeitstellen abgebaut worden. Für 15 von 26 Standorten stehen die Schließungstermine bereits fest.
Konzernchef Frank Hiller erklärte dazu: „Das Finanzierungskonzept, die Restrukturierungsvereinbarung und die Fortschritte bei der Transformation sind ein klares Signal an Kunden und Lieferanten: Die BayWa ist auf dem richtigen Weg. Die Veränderungen der internen Prozesse, zum Beispiel im Einkauf und Vertrieb, sind vielversprechend. Die BayWa fokussiert sich endlich wieder auf ihr Kerngeschäft.“
Gelingt dem Konzern am 15. Mai eine Einigung im Verfahren, könnte die Talfahrt ein Ende finden. Seit dem Hoch im November 2022 hat das Papier rund 80 Prozent eingebüßt. Trotzdem sollten Anleger keine voreiligen Schlüsse ziehen und weiter an der Seitenlinie bleiben.