Der deutsche Leitindex hat am Freitag ein neues Rekordhoch markiert. Von einem Allzeithoch ist die Aktie der Bayer AG meilenweit entfernt: Die bisherige Bestmarke markierte der DAX-Titel am 30. Juni 2015 bei gut 144 Euro. Seit rund sieben Jahren hat die Aktie keine dreistelligen Kurse mehr gesehen und pendelt seit geraumer Zeit um die Marke von lediglich 20 Euro. Auch von der Zahlenvorlage in der kommenden Woche sind wenig Impulse zu erwarten.
Am Dienstag (13. Mai) wird der Konzern mit Sitz in Leverkusen seine Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal präsentieren. Der Markt erwartet Umsätze in Höhe von 13,46 Milliarden Euro. Das EBITDA soll sich bei 3,88 Milliarden Euro einfinden. Unter dem Strich könnte auf bereinigter Basis in Gewinn von 2,34 Euro hängengeblieben sein.
Probleme im Fokus
Mit Argusaugen dürften Anleger die weitere Entwicklung der Glyphosat-Klagen beobachten. Zwischen dem 15. Oktober 2024 und dem 31. Januar 2025 stieg die Anzahl der offenen Ansprüche erneut um rund 4.000 Stück. Bayer hofft hier nun auf die letzte Instanz, den obersten Gerichtshof in den USA (Supreme Court, DER AKTIONÄR berichtete).
In der Pharma-Sparte sollten Anleger die Auswirkungen des generischen Wettbewerbsdrucks auf den Gerinnungshemmer Xarelto im Auge behalten. Die Umsätze dürften weiter zurückgehen. Und auch beim zweiten Top-Seller, dem Augenheilmittel Eylea, steht die Biosimilar-Konkurrenz bereits in den Startlöchern und wartet auf den Auslauf des Patentschutzes.

Umso wichtiger: Neue Produkte, die die Einbußen bei Xarelto kompensieren können. Hier richtet sich der Fokus auf das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa, welches von der finnischen Orion Pharma einlizenziert wurde, sowie dem Herz- und Nierenmedikament Kerendia.
Darüber hinaus ächzt Bayer nach wie vor unter einem hohen Schuldenberg. Diese ist im Zuge der milliardenschweren Übernahme von Monsanto in die Höhe geschnellt. Und seitdem hat es Bayer versäumt, die Verschuldung signifikant zurückzufahren. Seit geraumer Zeit liegt die Nettofinanzverschuldung sogar über dem Börsenwert des DAX-Konzerns.

Die zahlreichen Baustellen, die Bayer zu bewältigen hat, sind nicht wegzudiskutieren. Auch wenn sich die Anzeichen einer nachhaltigen Bodenbildung zuletzt verdichtet haben und die Aktie gerade einmal mit einem KGV von 5 für 2025 gehandelt wird, bleiben Anleger vorerst weiter an der Seitenlinie. Es gibt attraktivere Werte auf dem deutschen Kurszettel. Welche das sind, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR, die hier bequem als Download zur Verfügung steht.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.