Der weltgrößte Chemieproduzent BASF hat heute seine detaillierten Zahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Der DAX-Konzern hatte allerdings schon Ende Januar die wichtigsten Eckdaten für den Berichtszeitraum veröffentlicht. Zudem war bereits vorher klar, dass die Ludwigshafener erstmals seit der Finanzkrise die Dividende senken werden.
Der BASF-Vorstand zeigt sich jedenfalls eher verhalten optimistisch für das laufende Jahr. Für 2025 peilt BASF für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie Sondereinflüssen zwischen 8,0 Milliarden und 8,4 Milliarden Euro an. Alle Segmente, mit Ausnahme des Geschäftsfelds mit Basischemikalien (Chemicals), sollen zum Ergebnisanstieg beitragen. 2024 legte das Ergebnis um 2,4 Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Euro zu.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) soll im laufenden Jahr zwischen 400 Millionen und 800 Millionen Euro betragen, nach fast 750 Millionen Euro im Vorjahr. Bei beiden Kennziffern rechnen Analysten bereits mit dem oberen Ende der Prognosespannen. BASF hatte bereits im Januar Eckdaten bekanntgegeben.
2024 schrumpfte der Umsatz wie bereits bekannt im Jahresvergleich um 5,3 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro. Ausschlaggebend hierfür waren deutlich niedrigere Preise und Mengen. Wertberichtigungen vor allem bei Batteriematerialien sowie Aufwendungen für Restrukturierungen belasteten das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Es fiel von 2,2 Milliarden auf 2,0 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn dank des Verkaufs des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea von knapp 1,3 Milliarden Euro nach 225 Millionen Euro im Vorjahr. Die Dividende für 2024 will der BASF-Vorstand um ein Drittel auf 2,25 Euro kürzen.
BASF-Chef Markus Kamieth hatte im September einen weitreichenden Umbau angekündigt, um den weltgrößten Chemiekonzern aus der Krise zu führen. Geschäftsbereiche sollen teilweise verkauft und das Agrargeschäft an die Börse gehen. Zudem wird die Dividende für Aktionäre erstmals seit 2010 gekürzt, und es drohen weitere Schließungen von Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen. Dort steht mit dem jüngsten Milliarden-Sparprogramm ein weiterer, noch nicht bezifferter Stellenabbau bevor.
Die Zahlen für das vierte Quartal des abgelaufenen Jahres waren letztlich keine große Überraschung mehr. Für den weiteren Kursverlauf bleibt letztlich nach wie vor in erster Linie die Entwicklung der Weltwirtschaft entscheidend. DER AKTIONÄR ist für die im historischen Vergleich immer noch relativ günstig bewertete Aktie nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Der Stoppkurs sollte bei 39,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX