Die beiden Verbundstandorte in den USA sowie viele andere Produktionsstätten dort könnten für BASF noch sehr wichtig werden, sollten die hohen US-Zölle künftig in Kraft treten. Sorgen bereitete indes in den letzten Jahren vor allem ein anderer der aktuell sechs und bald sieben (in China entsteht gerade ein weiterer) Verbundstandorte: Ludwigshafen.
Denn am Heimatstandort schreibt der DAX-Konzern vor allem aufgrund der seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine kräftig gestiegenen Energiekosten rote Zahlen. Diesbezüglich erklärte nun BASF-Vorständin und Standortleiterin Katja Scharpwinkel im Interview mit dem Mannheimer Morgen: "Der Standort ist noch nicht profitabel, aber der Trend ist positiv." Sie verwies darauf, dass aktuell milliardenschwere Sparprogramme laufen. Sie räumte aber auch ein, dass weitere Schließungen von einzelnen Anlagen möglich seien und auch noch mehr Stellen abgebaut werden könnten.
Optimistisch gestimmt für den Gesamtkonzern ist auch das US-Analysehaus Bernstein Research. So hat deren Analyst Peter Clark sein Anlagevotum für die BASF-Papiere mit "Outperform" bestätigt. Den fairen Wert beziffert er unverändert auf 60,00 Euro, was mittlerweile stattliche 47 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs liegt. Clark betonte aber, dass auch die niedrigeren Importzölle der USA eine Belastung für die Weltkonjunktur sind. Allerdings geht er davon aus, dass die Auswirkungen letztlich etwas moderater als zuvor befürchtet ausfallen dürften.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Anteilscheine des Ludwigshafener Chemieriesen zuversichtlich gestimmt: Mutige mit einem langen Atem können nun das durch den jüngsten Kursrutsch historisch betrachtet wieder sehr günstige Bewertungsniveau (lediglich nach dem Corona-Crash 2020 und nach dem Angriff auf die Ukraine 2022 lag etwa das Kurs-Buchwert-Verhältnis noch niedriger als derzeit) der BASF-Aktie nutzen, um sich die Dividendenperle ins Depot zu legen. Ganz wichtig: Ein Stopp bei 31,00 Euro schützt vor einer kompletten Eskalation im Zollstreit.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.