Der Chemiekonzern BASF veröffentlicht am Freitag, den 24. Oktober die Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal. Eine schwächere Nachfrage in Europa dürfte bei dem DAX-Konzern nach Ansicht von Experten wohl Spuren hinterlassen haben. Für den Zeitraum Juli bis Ende September rechnen Analysten mit einem Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Operativ dürfte es aber für die Ludwigshafener nicht zuletzt dank der Sparprogramme besser gelaufen sein. Unter dem Strich sollte die im Dax notierte Gesellschaft etwas mehr verdient haben.
Zum Gewinnplus sollte trotz des geringeren Ölpreises vor allem die BASF-Tochter Wintershall beigetragen haben. Dabei habe das Unternehmen erneut von seiner Beteiligung an Öl- und Gasfeldern der norwegischen Statoil profitiert, schrieb Analyst Heiko Feber vom Bankhaus Lampe in einer Studie. BASF hatte sich im vergangenen Sommer bei Nordsee-Feldern eingekauft. Auch der Sparkurs des Unternehmens rechnet sich. So erwartet Feber eine bessere Entwicklung in der Sparte Materials & Solutions (Katalysatoren und Bauchemie).
Mehr Gewinn, weniger Umsatz
Der operative Gewinn (EBIT) von BASF dürfte im Zeitraum zwischen Juli bis Ende September bei knapp 1,8 Milliarden Euro liegen. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern hier fast 1,7 Milliarden Euro verdient. Beim Konzernumsatz erwarten die Experten einen Rückgang auf knapp 17,3 Milliarden Euro, nach gut 17,7 Milliarden Euro im dritten Quartal 2013. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn dürfte mit gut 1,1 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um fast 40 Millionen Euro übertreffen.
Voll im Soll
Neben den Zahlen stehen Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf im Fokus, vor allem zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Die Prognosen für das Gesamtjahr dürfte BASF bestätigen, schätzen Analysten. Bislang erwartet Unternehmenschef Kurt Bock einen leichten Anstieg beim EBIT vor Sondereffekten (2013: 7,19 Milliarden Euro). Der Umsatz (2013: 73,9 Milliarden Euro) soll aufgrund des Verkaufs des Gashandels-Gasspeichergeschäfts etwas schrumpfen. Der Gewinn (2013: 4,84 Milliarden) soll steigen.
Füße still halten
Die Aktien von BASF haben seit dem Hoch im Juli rund 20 Prozent verloren. BASF ist ein hervorragendes Unternehmen, mit starkem Management und einer soliden Bilanz, in das fallende Messer sollten Anleger dennoch nicht greifen. Für einen Neueinstieg warten Anleger die Zahlen am kommenden Freitag ab.
(Mit Material von dpa-AFX)