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01.10.2017 Nikolas Kessler

90 Prozent in zwei Tagen: Roku liefert bärenstarkes Börsendebüt

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Der Set-Top-Box-Anbieter Roku hat am Donnerstag in New York ein fulminantes Börsendebüt abgeliefert. Zum Ende des ersten Handelstags stand ein Plus von 68 Prozent auf der Kurstafel. Vor dem Wochenende konnte der Börsenneuling seinen Vorsprung sogar noch weiter ausbauen.

Während es Set-Top-Boxen und TV-Sticks wie Amazon Fire TV, Apple TV oder Google Chromecast auch hierzulande gibt, sind die Produkte von Roku bisher nur in den USA verfügbar. Neben der Hardware, mit der die Nutzer Inhalte aus dem Internet auf ihren Fernseher holen können, betreibt das Unternehmen seit dem Jahr 2011 auch eine Streaming-Plattform, auf der die Zuschauer ohne Abo-Gebühren werbefinanzierte Inhalte wie Serien, Filme oder Sport sehen können. Zudem lassen sich kostenpflichtige Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video darüber empfangen. Das Unternehmen zählt bisher rund 15 Millionen registrierte Nutzer.

Zwar hat Roku zuletzt drei Viertel des Konzernerlöses mit Streaming-Sticks und –Boxen verdient, doch die Plattform-Umsätze (Einnahmen aus Werbung, Lizenzvereinbarungen und dem Vertieb externer Streaming-Abos) wachsen rasant. Alleine im ersten Halbjahr 2017 lag das Plus in diesem Bereich bei 91 Prozent. Auch das Management hat als Wachstumstreiber vor allem die Content-Plattform im Auge – der Hardware-Vertrieb ist dabei eher Mittel zum Zweck.

Geld verdient Roku derzeit allerdings noch nicht. Einem Umsatz von 399 Millionen Dollar stand im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Verlust von 43 Millionen Dollar gegenüber.

Aktie geht nach IPO durch die Decke

Obwohl der Ausgabepreis mit 14 Dollar bereits am oberen Ende der anvisierten Spanne lag, ist die Aktie von Roku am Donnerstag zu 15,78 Dollar in den Handel gestartet. Das Ende der Fahnenstange war damit allerdings noch nicht erreicht, denn bis zu Handelsschluss hat sich der Kurs bis auf 23,50 Dollar nach oben geschraubt. 

Auch am Freitag ging die Kletterpartie munter weiter. Nachdem der Kurs zwischenzeitlich bis auf 29,80 Dollar gestiegen war, verabschiedete sie sich letztlich mit einem Plus von 12,9 Prozent auf 26,54 Dollar ins Wochenende. Nach einer IPO-Bewertung von 1,3 Milliarden Dollar ist der Börsenwert damit in 48 Stunden auf rund 2,6 Milliarden Dollar gestiegen.

Ein derartiger Erfolg war im Vorfeld alles andere als vorprogrammiert. Mit dem Versuch, auf Grundlage einer Bewertung von 1,5 Milliarden Dollar frisches Kapital bei privaten Investoren einzuwerben, ist das Unternehmen gescheitert. Zudem hat es Roku mit mächtigen Konkurrenten zu tun, die teilweise auch mit Exklusiv-Inhalten um Kunden buhlen. Dass andere US-Tech-Unternehmen wie Snap oder Blue Apron nach ihren IPOs unter Druck geraten sind, hat die Spannung zusätzlich erhöht.

Gewinnmitnahmen wahrscheinlich

Wer die Aktie gezeichnet und zugeteilt bekommen hat, kann sich bereits kurz nach dem Börsengang über ein dickes Kursplus freuen. Jetzt noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen, ist nach Einschätzung des AKTIONÄR dagegen nicht empfehlenswert. Erste Gewinnmitnahmen dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen. Anleger sollten daher zunächst abwarten, bis sich die Lage etwas beruhigt hat.

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