Die Biotech-Gesellschaft Vertex Pharmaceuticals hat erneut starke Quartalszahlen vorgelegt. Die Amerikaner profitieren weiterhin von ihrer Ausnahmestellung im Bereich der Mukoviszidose-Medikamente. Allerdings wachsen die Zweifel daran, wie die Zukunft nach dem Auslauf der Patente der Mukoviszidose-Mittel aussehen soll.
Doch zunächst ein Blick auf die Zahlen: Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 11,3 Prozent auf 2,94 Milliarden Dollar. Analysten hatten hingegen nur 2,91 Milliarden Dollar auf dem Zettel. Unter dem Strich verdiente die Biotech-Firma 4,52 Dollar pro Papier und konnte damit die Erwartungen (4,27 Dollar je Aktie) ebenfalls klar übertreffen.
Die Prognose für das laufende Fiskaljahr bestätigte Vertex. Der Umsatz soll sich zwischen 11,85 und 12,00 Milliarden Dollar einfinden.
Das Unternehmen musste allerdings unabhängig von den starken Quartalszahlen einen Studienrückschlag hinnehmen. Der primäre Endpunkt mit dem neuartigen Schmerzwirkstoff VX-993 zur Behandlung von akuten Schmerzen konnte nicht erreicht werden. Vertex stellt dieses Programm mit VX-993 ein.
Es wachsen die Zweifel daran, ob Vertex sich mit der Entwicklung von neuartigen, nicht-opioiden Schmerzmitteln ein weiteres, nachhaltiges Standbein neben dem lukrativen Mukoviszidose-Business aufbauen kann. Für Journavx (VX-548 beziehungsweise Suzetrigin) konnte Vertex Ende Januar zumindest die US-Zulassung zur Behandlung von mäßigen bis starken akuten Schmerzen erhalten. Noch lässt sich der kommerzielle Erfolg nur schwer messen.
Gute Zahlen werden bei Vertex von einem Forschungsrückschlag überschattet. Gut möglich, dass die Gesellschaft die liquiden Mittel in Höhe von zwölf Milliarden Dollar in den kommenden Monaten aktiv nutzen wird, um weitere Assets zu erwerben, beispielsweise in Form von klassischen Übernahmen oder Lizenzdeals. Vertex-Aktionäre dürften solche Schritte zur Diversifizierung der Pipeline begrüßen. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 320,00 Euro.
05.08.2025, 14:56