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UnitedHealth: Kurs schwächelt weiter – diese Mitteilung lässt Anleger aufhorchen

UnitedHealth: Kurs schwächelt weiter – diese Mitteilung lässt Anleger aufhorchen
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Sarina Rosenbusch 22.05.2025 Sarina Rosenbusch

Die US-Behörde Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) will künftig deutlich strenger gegen mögliche Überzahlungen bei Medicare-Advantage-Plänen (MA) vorgehen. Die neue Strategie birgt für große Versicherer wie UnitedHealth erhebliche finanzielle Risiken. Die Aktie gerät unter Druck.

Medicare-Advantage-Pläne werden von privaten Krankenversicherern betrieben. Die staatlichen Zahlungen an diese Versicherer richten sich nach dem Gesundheitszustand der Versicherten – wer schwer oder chronisch krank ist, bringt mehr Geld. Dieses System ist jedoch anfällig für Manipulation: Wenn Diagnosen absichtlich schwerer dargestellt werden, steigt die Vergütung.

Das Medicare Payment Advisory Committee (MedPAC) schätzt, dass solche Überzahlungen den Staat jährlich bis zu 43 Milliarden Dollar kosten. Frühere Prüfungen für die Jahre 2011 bis 2013 zeigten, dass fünf bis acht Prozent der Zahlungen zu viel geleistet wurden. Doch echte Konsequenzen blieben aus: Die letzte größere Rückforderung stammt aus dem Jahr 2007.

Neue Strategie

Die CMS kündigte an, ab sofort jährlich alle rund 550 MA-Verträge zu prüfen und die Rückschau-Audits für die Jahre 2018 bis 2024 bis Anfang 2026 abzuschließen. Dazu gehört die Aufstockung der Prüferzahl von 40 auf 2.000, die Erhöhung der jährlichen Audits von etwa 60 auf alle MA-Pläne und die Überprüfung von bis zu 200 Patientendatensätzen pro Plan. Ziel ist es, mit moderner Technologie und verstärkter Zusammenarbeit mit dem Office of Inspector General (HHS-OIG) ungerechtfertigte Zahlungen systematisch zurückzufordern.

Was bedeutet das für UnitedHealth?

UnitedHealth ist mit rund 28 Prozent Marktanteil der größte Anbieter von MA-Plänen in den USA. Das Unternehmen hat stark vom Boom der privaten Medicare-Pläne profitiert – inzwischen nutzen über die Hälfte aller Medicare-Versicherten ein solches Modell. Die neue Prüfwelle könnte nun jedoch Rückzahlungen in Milliardenhöhe nach sich ziehen, sollte sich herausstellen, dass Diagnosen falsch oder überhöht codiert wurden. Die Analysten erwarten, dass UnitedHealth jährlich mit mehreren hundert Millionen Dollar an Rückstellungen oder Rückzahlungen rechnen muss. 

UnitedHealth (WKN: 869561)

Trotz der Herausforderungen bleibt UnitedHealth ein Schwergewicht im Gesundheitssektor. Die Lage dürfte kurzfristig volatil bleiben, für risikobewusste Anleger ist die Aktie langfristig aber dennoch attraktiv und es eröffnen sich Chancen auf einen massiven Rebound. DER AKTIONÄR hat in der aktuellen Ausgabe 22/25 deshalb ein passendes Derivat empfohlen. Den Link zum E-Paper finden Sie hier.

DA 22/2025
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