Übernahme-Hammer: Merck & Co kauft Cidara – und möglichen Grippe-Gamechanger

Der Medienbericht der Financial Times (FT), wonach Merck & Co vor der Übernahme von Cidara Therapeutics steht, wurde bestätigt. Der US-Pharma-Konzern zahlt gut neun Milliarden Dollar für die Biotech-Gesellschaft, die über einen hochinteressanten potenziellen Prophylaxe-Wirkstoff gegen Influenza A und B (Grippe) verfügt.

Konkret legt Merck & Co satte 9,2 Milliarden Dollar beziehungsweise 221,50 Dollar je Cidara-Aktie auf den Tisch. Kaum zu glauben: Das 52-Wochen-Tief der Aktie von Cidara liegt gerade einmal bei 13,82 Dollar. Anleger, die in der Nähe des Tiefs zugeschlagen haben, können sich nun auf eine Verzehnfachung freuen.

Merck & Co hat es vor allem auf den Wirkstoff CD388 abgesehen. Die Substanz hat das Potenzial, ein universelles Präventivmittel gegen alle Grippeviren zu sein, das in einer einzigen Dosis verabreicht wird. CD388 konnte in diesem Jahr mit exzellenten Phase-2-Daten glänzen. Das Projekt steht vor dem Eintritt in die dritte Phase der klinischen Entwicklung.

Cidara hat kein zugelassenes Produkt am Markt. Entsprechend geht Merck & Co ins Risiko, da CD388 und andere Programme noch nicht fertig entwickelt sind.

Der Pharma-Riese riss sich in diesem Jahr bereits Verona Pharma für zehn Milliarden Dollar unter den Nagel. Dieses Übernahmeziel hat mit Ohtuvayre zur Behandlung von COPD schon ein Produkt am Markt gehabt. Ab dem laufenden vierten Quartal wird das Lungenmedikament bereits zum Umsatz von Merck & Co beitragen.

Merck & Co ist auf Zukäufe respektive anorganisches Wachstum angewiesen. Hintergrund: Der Top-Seller des Unternehmens, das Krebsmedikament Keytruda, verliert auf absehbare Zeit die Marktexklusivität. Allein im vergangenen Jahr nahm die Gesellschaft knapp 29,5 Milliarden Dollar mit Keytruda ein.

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