Am Dienstag übernimmt die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC) im deutschen Leitindex klar die rote Laterne. Zur Stunde verliert das Papier des Dialyse-Spezialisten gut fünf Prozent an Wert und driftet damit wieder in Richtung August-Tiefs ab. Auslöser für den Kursrutsch ist ein negativer Analystenkommentar von der UBS.
Die Schweizer Großbank hat den DAX-Titel von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel um 5,50 Euro auf 38,00 Euro gesenkt. Analyst Graham Doyle verwies auf strukturelle Risiken und die Gefahr einer langfristig nachlassenden Gewinndynamik, die von Anlegern bislang nicht berücksichtigt werde. Damit einher gehe, dass der Analystenkonsens für das operative Ergebnis (EBIT) um bis zu zehn Prozent sinken könnte.
Doyle zeigt sich skeptisch aufgrund einer kurzfristig ausbleibenden Geschäftsbelebung in den USA und einem dort wohl längerfristig drohenden Rückgang. Er untersuchte neben dem Neupatientenpotenzial auch die Patientensterblichkeit und kam zu dem Schluss, dass das Dialysevolumen in den Vereinigten Staaten ab 2030 wohl sinken werde. Wegen dieser Erwartung liege er deutlich unter dem Analystenschnitt.
Deutlich optimistischer ist Doyle hingegen für die Aktie des Mutterkonzerns Fresenius. Das Votum lautet weiterhin "Buy", fairer Wert: 57,00 Euro (zuvor: 49,00 Euro). Die Phase steigender Markterwartungen sei bei weitem nicht vorüber, so der UBS-Analyst. Sie dürften für die Aktie "die Arbeit machen".
Auch DER AKTIONÄR führt derzeit nur die Fresenius-Aktie auf der Kaufliste. Das Unternehmen hat seit dem Amtsantritt von CEO Michael Sen im Oktober 2022 seine Hausaufgaben gemacht. Die Bad Homburger sind deutlich effizienter aufgestellt und kommen beim Schuldenabbau peu à peu voran. Das quittiert der Markt wieder mit einem höheren KGV für den DAX-Wert. Größere Rücksetzer bleiben kaufenswert. Kursplus seit AKTIONÄR-Empfehlung im August 2022: 82 Prozent.
Enthält Material von dpa-AFX
02.09.2025, 12:34