Mit dem YU7 hat Xiaomi einen vollen Erfolg gelandet: Binnen drei Minuten standen mehr als 200.000 Vorbestellungen. Kein Wunder, ist das SUV technologisch auf dem aktuellsten Stand und gleichzeitig noch 10.000 Yuan günstiger als das konkurrierende Tesla Model Y. Dennoch rät Lei Jun, CEO des Tech-Konzerns, Interessenten zum Kauf des Model Y. Was steckt dahinter?
In einem Livestream auf der chinesischen Plattform Weibo erklärte Lei Jun kürzlich: „Das Model Y ist ein globaler Bestseller. Wer dringend ein Auto braucht sollte das Model Y oder Alternativen in Erwägung ziehen.“ Die Aussage überrascht auf den ersten Blick, steht der YU7 doch in direkter Konkurrenz zum Tesla-Crossover.
Doch der Grund für das Statement ist simpel: Aufgrund der überwältigenden Nachfrage sind die Lieferzeiten für den YU7 auf bis zu sechs Monate gestiegen. Gleichzeitig würdigte der Manager den Erfolg Teslas. Damit drückte er, wie schon im Vorfeld der Präsentation des YU7, seinen Respekt für das Model Y aus. Damit hat es sich aber auch: Denn im gleichen Zusammenhang erklärte Jun, Ziel sei es das Model Y in China zu überholen. Die Chancen stehen gut. Der YU7 (ab 253.500 Yuan, 835 km Reichweite) übertrifft das Model Y (ab 263.500 Yuan, 719 km) in Preis und Reichweite, ist zudem mit zahlreichen technischen Extras ausgestattet.
Hartes Pflaster für Tesla
Der Wettbewerb in China verschärft sich mit dem YU7 weiter. Das Umfeld ist alles andere als einfach: Zuletzt erhöhte BYD mit Preisnachlässen von bis zu 34 Prozent den Druck deutlich. Auch daher kommt Teslas Absatz trotz des Anfang des Jahres geupdateten Model Y nicht in die Gänge. Von Januar bis Juni hat Tesla 364.474 Fahrzeuge in Fernost abgesetzt – knapp 15 Prozent weniger als im Vorjahr.
Wachstumstreiber erschlossen. Die Aktie bleibt ein Kauf. Teslas Verkäufe sind dagegen weltweit unter Druck – umso wichtiger wird ein Erfolg beim Robotaxi. Doch auch hier überzeugt der Musk-Konzern nicht vollends. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.