Der Tesla -Rivale und VW -Partner Rivian hat am Donnerstag seinen „Autonomy and AI Day“ veranstaltet. Analysten und Investoren scheinen sich jedoch mehr erhofft zu haben. Zwar wurde der erste hauseigene Autonomie-Prozessors von Rivian präsentiert, die Aktie ging aber mit einem Verlust von mehr als sechs Prozent aus dem US-Handel.
Rivian treibt die Entwicklung autonomer Fahrzeuge voran. Der US-Elektroautobauer und Partner von Volkswagen rüstet seine nächste Fahrzeuggeneration für selbstfahrende Funktionen aus. Kernstück ist ein eigens entwickelter Hochleistungschip. Ergänzt wird das System durch einen Laser-Radar, der direkt in die Frontscheibe des neuen Modells R2 integriert wird. Zudem setzt Rivian künftig auf einen hauseigenen Sprachassistenten.
Der R2 soll im kommenden Jahr in den USA an den Start gehen. Der Einstiegspreis liegt bei rund 45.000 Dollar. Auch Tesla betont, dass seine aktuellen Fahrzeuge technisch bereits für autonomes Fahren vorbereitet seien. Konzernchef Elon Musk will Tesla damit an die Spitze dieser Schlüsseltechnologie führen – und setzt dabei ausschließlich auf Kameras als Sensorik.
Rivian geht bewusst einen anderen Weg. Nach Einschätzung des Unternehmens sind sogenannte Lidar-Systeme entscheidend für die Sicherheit. Kameras hätten insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, starkem Gegenlicht oder Nebel klare Schwächen. Laser-Radare erfassen hingegen permanent die Umgebung. Zusätzlich verbaut Rivian im R2 elf Kameras sowie fünf Radarsensoren. Ein ähnlicher Ansatz kommt auch bei den Robotaxis der Google-Tochter Waymo zum Einsatz.
Die Fahrzeuge sollen kontinuierlich aus realen Fahrsituationen lernen. Rivian plant, die Funktion entweder gegen eine Einmalzahlung von 2.500 Dollar oder im Abo für etwa 50 Dollar monatlich anzubieten.
Anleger hätten sich jedoch wohl mehr erhofft. Auch will Rivian vorerst keine vollständig autonomen Fahrzeuge anbieten. Der nächste Entwicklungsschritt im Jahr 2026 soll Punkt-zu-Punkt-Fahrten ermöglichen. Konkrete Zeitpläne für mehr blieb das Unternehmen schuldig. Die Aktie von Rivian hatte gerade wieder Fahrt aufgenommen, wurde nun aber zunächst wieder ausgebremst. Wichtig wird nun, wie das Roll-out des neuen Modells R2 verläuft. Risikobereite Anleger bleiben mit einem Stopp bei 11,50 Euro an Bord.
12.12.2025, 09:04