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27.07.2020 Martin Mrowka

Lufthansa, Ryanair, EasyJet, IAG – warum die Airline-Aktien so stark absacken

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Deutsche Lufthansa

Europas Airline-Branche schockt heute mit Hiobsbotschaften. Gleich drei Belastungen drücken die Aktienkurse der Fluggesellschaften zum Wochenstart massiv in die Tiefe. Besonders stark unter Druck stehen die Billigflieger Ryanair und EasyJet. Doch von Analystenseite her kommen überraschend optimistische Töne.

Europas größter Billigflieger Ryanair hat heute Quartalszahlen vorgelegt, die alles in allem zwar besser als befürchtet ausgefallen sind. Die Aktie kann sich dem Abwärtsdruck der Airline-Branche jedoch nicht entziehen und verliert zeitweise mehr als acht Prozent auf 10,01 Euro. Damit wurden sowohl die 50-Tage-Linie und auch das Juni-Tief nachhaltig unterschritten (siehe Chart).

Ryanair hat im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni unterm Strich einen Verlust von 185 Millionen Euro eingefahren - nach einem Gewinn von 243 Millionen ein Jahr zuvor. Analysten hatten mit einem größeren Minus gerechnet. Der Umsatz sackte im Jahresvergleich um 95 Prozent auf 125 Millionen Euro ab.

Ryanair (WKN: A1401Z)

Die Zahl der Ryanair-Fluggäste brach sogar um 99 Prozent auf eine halbe Million ein. Das Quartal sei das schwierigste in der 35-jährigen Geschichte von Ryanair gewesen, teilte das irische Unternehmen mit.

Keine Gewinnprognose

Eine Gewinnprognose wagte das Management um Ryanair-Chef Michael O'Leary weiterhin nicht. Die größte Gefahr sei eine mögliche zweite Welle von Infektionsfällen im späten Herbst. Ryanair rechnet im Geschäftsjahr bis Ende März 2021 jetzt mit rund 60 Millionen Fluggästen. Zuvor hatte man mit 80 Millionen gerechnet.

Kleiner Trost: Im zweiten Geschäftsquartal, das den Großteil der wichtigen Sommersaison umfasst, soll der Verlust aber geringer ausfallen als im abgelaufenen Jahresviertel, da der Flugverkehr seit 1. Juli wieder anzieht.

Die Analysten von JPMorgan, Goldman Sachs und Credit Suisse bestätigten ihre Einschätzung zu Ryanair mit Kaufen bzw. Übergewichten. Ihre Kursziele für die Billigflieger-Aktie liegen zwischen 11,62 und 15,30  Euro.

Corona-Infektionen verunsichern

Dass die Airline-Aktien zum Wochenstart so stark unter Druck stehen – EasyJet verlieren um 13,6 Prozent, die Aktien der British-Airways- und Iberia-Mutter IAG sacken um 9,4 Prozent ab und Air France-KLM in Paris um fast vier Prozent auf 3,82 Euro – hängt auch mit dem jüngsten Anstieg der mit dem Coronavirus neu Infizierten in mehreren europäischen Ländern zusammen. Großbritanniens hat daraufhin entschieden, Urlaubsrückkehrer aus Spanien wieder in eine Quarantäne zu schicken.

In Frankfurt fallen Lufthansa-Aktien zeitweise um über sieben Prozent auf 7,60 Euro. Die Lufthansa-Aktie nähert sich damit wieder ihrem 17-Jahres-Tief, das im April bei gut 7 Euro markiert wurde.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

DER AKTIONÄR rät weiter von einem Engagement bei den Aktien der Fluggesellschaften wie Lufthansa, Ryanair und IAG ab.

 

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die aus der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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