Am Dienstag ist ein verrücktes Gerücht über den Nachrichtenticker gelaufen. Laut einem italienischen Medienbericht soll die Schweizer Großreederei MSC ein Angebot für die britische Billigfluglinie EasyJet in Erwägung ziehen. Die Aktie der Airline zog daraufhin an der Heimatbörse in London kräftig an.
Laut einem Bericht der Zeitung Corriere della Sera lote aktuell die Schweizer Großreederei MSC gemeinsam mit einem Investmentfonds ein Angebot aus. Die italienische Presse bezieht sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. EasyJet selbst wollte die Informationen der Zeitung nicht kommentieren, MSC dementierte gegenüber dem Blatt eine Beteiligung an Gesprächen.
Auch andere Akteure hätten ein Auge auf EasyJet geworfen, schrieb die Zeitung weiter. Die Optionen reichten vom Kauf einer Mehrheitsbeteiligung bis hin zur vollständigen Kontrolle. Die Erwägungen seien aber erst im Anfangsstadium.
Nach Einschätzung von Bernstein-Analyst Alex Irving ist ein Deal auch dieses Mal alles andere als gewiss. Für den Branchenkenner erschließt sich die industrielle Logik einer Übernahme durch MSC nicht sofort, wie er in einer Studie vom Dienstag schrieb. Womöglich wollten die Reederei und der Investor einfach nur eine profitable Airline besitzen, die in einem kapazitätsbeschränkten Sektor agiere.
Die Börse spendiert Easyjet derzeit eine Marktkapitalisierung von gut vier Milliarden Euro. Schon 2021 wollte sich die ungarische Wizz Air die britische Billigfluglinie unter den Nagel reißen. Den möglichen Käufer ließ Easyjet allerdings abblitzen. Das Angebot wurde als zu niedrig abgelehnt.
Ob sich die Übernahmegerüchte rund um EasyJet verdichten, werden die kommenden Wochen zeigen. Unter den Billigairlines bleibt das Papier von Ryanair nach Ansicht des AKTIONÄR die erste Wahl. Das Papier ist ein Kauf. Stopp: 19,80 Euro.
Enthält Material von dpa-AFX
14.10.2025, 20:38