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19.06.2020 Martin Mrowka

Airbus und Boeing: Das große Zittern

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Airbus

Mit der Coronavirus-Pandemie ist der Flugverkehr weltweit fast komplett zum Erliegen gekommen und erholt sich nach den Lockerungen der Reisebeschränkungen nur sehr langsam. Die Fluggastzahlen dürften erst in einigen Jahren wieder das Niveau aus der Zeit vor der Krise erreichen. Airlines streichen deshalb Flugzeuge-Aufträge oder verschieben die Auslieferungen in die Zukunft. Besonders drastisch hat sich nun Qatar Airways geäußert. Die Fluggesellschaft will die meisten ihrer bestellten Airbus-Jets erst in acht bis zehn Jahren. Boeing erwischt es sogar noch schlimmer.

Qatar Airways hat sowohl Airbus als auch den Konkurrenten Boeing darüber informiert, dass man 2020 und 2021 keines der bestellten Flugzeuge übernehmen werde. Das bestätigte Airline-Chef Akbar Al-Baker in einem Interview bei Sky News. Alle anderen bereits bestellten Flugzeuge, die in den nächsten zwei oder drei Jahren ausgeliefert hätten werden sollen, wollen die Scheichs nun erst in acht bis zehn Jahren.

Boeing muss zudem eine große Stornierung verkraften: Qatar Airways hat einen Vorvertrag über 30 Boeing 737 MAX komplett verworfen.

Al-Baker drohte damit, die die Geschäftsbeziehungen zu beiden Flugzeugbauern zu "überdenken", wenn sich Airbus und Boeing nicht auf die Änderungswünsche einlassen. Airbus will aus aktuellen Aufträgen noch 50 A321neo und 27 A350-1000 an Qatar Airways liefern. Bei Boeing stehen für Qatar Airways noch 23 'Dreamliner' 787-9, 60 Langstrecken-Flieger vom Typ 777X und fünf 777F in den Büchern.

Airbus hat bereits vor einigen Tagen in letzter Konsequenz auch Klagen nicht ausgeschlossen. "Wir versuchen immer, einen anderen Weg zu finden, als vor Gericht zu gehen", sagte Faury laut Nachrichtenagentur Reuters. Wenn Fluggesellschaften aber "nichts Besseres als nichts" anbieten oder sich einer Lösung verweigern, bliebe Airbus "keine andere Wahl", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury. Die Airbus-Aktie notiert am Freitag-Vormittag wenig verändert bei 68 Euro.

Die Golf-Airline leitet zudem einen Personalabbau unter Piloten ein und kürzt Gehälter - allerdings nicht für alle Mitarbeiter. Gehälter aus dem Ausland angeworbener Erster Offiziere und Kapitäne kürzt Qatar Airways in der Krise um 15 bis 25 Prozent.

Airbus (WKN: 938914)

Auch der britische Billigflieger Easyjet hat angekündigt, die Abnahme weiterer Airbus-Jets wegen der Corona-Krise auf die lange Bank zu schieben. Statt 24 Maschinen, wie im April angekündigt, kann die Airline nun 32 Flugzeuge erst später abnehmen als ursprünglich vorgesehen.

Acht Maschinen darf die Fluggesellschaft statt in ihrem bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2020 nun zwei Jahre später entgegennehmen. Die restlichen 24 Maschinen, die eigentlich in den Geschäftsjahren 2020 bis 2022 eintreffen sollten, soll die Airline nun erst in den Geschäftsjahren 2025 bis 2027 bekommen.

Zunächst spart die Verschiebung Easyjet viel Geld. Am Ende könnte die Gesellschaft wegen einer Preissteigerungsklausel im Vertrag allerdings bis zu 95 Millionen Pfund (106 Millionen Euro) mehr bezahlen müssen, hieß es. Dies entspricht etwa dem Listenpreis eines Airbus A320neo, wie ihn Easyjet in Massen bestellt hat. Allerdings hatte die Airline bei ihrem Großauftrag aus dem Jahr 2013 nach eigenen Angaben einen "sehr substanziellen Rabatt" ausgehandelt, der ihr erhalten bleibe. (Mit Material von dpa-AFX)

Die Flugzeugbauer müssen bangen. Erst wenn der Flugverkehr wieder anzieht und die Fluggesellschaften absehen können, wieviele Flieger sie in welchem Zeitraum benötigen, dürften auch die Airbus-Kurse wieder nachhaltig steigen. DER AKTIONÄR hatte Mitte März (Print-Ausgabe 13/20) mutigen Anlegern empfohlen, das sehr niedrige Kursniveau um 50 Euro zum Aufbau erster Positionen zu nutzen. Die aufgelaufenen Kursgewinne sollten bei 56 Euro knapp unterhalb der 50-Tage-Linie mit einer Stop-Loss-Order abgesichert werden.

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