Die Verbraucherpreise in den USA sind im Mai nur um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen – und damit schwächer als erwartet. Auch die Kernrate, die schwankungsanfällige Kategorien wie Energie und Nahrungsmittel ausklammert, legte nur um 0,1 Prozent zu (Prognose: +0,3). Auf Jahressicht stieg die Inflation insgesamt um 2,4 Prozent, die Kernrate lag bei 2,8 Prozent – ebenfalls unter den Erwartungen.
- Gesamtinflation im Mai: +2,4 % zum Vorjahr (erwartet: 2,4)
- Kerninflation (ohne Energie & Nahrung): +2,8 % zum Vorjahr (erwartet: 2,9)
- Monatlicher Anstieg der Verbraucherpreise: nur +0,1 % (erwartet: 0,2)
Die Preisdynamik schwächt sich damit den vierten Monat in Folge ab. Besonders Güter ohne Energie und Lebensmittel blieben im Schnitt preisstabil. Preise für Autos, Kleidung und Elektronik sanken sogar leicht. Dienstleistungen ohne Energie verteuerten sich nur moderat um 0,2 Prozent.
Märkte setzen auf baldige Zinssenkung
Anleihen legten zu, der Dollar fiel, die Futures auf den S&P 500 zogen an. Laut Zinsswap-Daten von Bloomberg sehen Händler inzwischen eine 75-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung der Fed bis September.
Parallel: Trump kündigt Deal mit China an
Quasi zeitgleich verkündete Präsident Donald Trump auf Truth Social ein neues Handelsabkommen mit China.
Demnach soll China die USA künftig „vollumfänglich und im Voraus“ mit Seltenen Erden und Magneten beliefern. Im Gegenzug erhalten chinesische Studenten wieder Zugang zu US-Hochschulen. Laut Trump sei das Abkommen fertig, bedürfe aber noch der Zustimmung von ihm und Präsident Xi. Trump spricht von einem „exzellenten Verhältnis“ – die USA würden Zölle von 55 Prozent erheben, China nur zehn.
Die US-Verbraucherpreise senden ein klares Signal: Die Inflation ist unter Kontrolle – vorerst. Die Märkte spekulieren auf Zinssenkung. Trumps China-Deal könnte mittelfristig Entspannung bringen – oder neue Unsicherheit. DER AKTIONÄR bleibt dran.